Bau der Erdgas-Fernleitung liegt im Zeitplan : Zeelink-Trassenverlegung ist trotz der Corona-Krise im Zeitplan
Tönisvorst. Im März kommenden Jahres soll die Gaspipeline, die quer durch NRW und auch durch Tönisvorst verläuft, den Betrieb aufnehmen.
Die Arbeiten im Stadtgebiet Tönisvorst sind zu 80 Prozent durchgeführt und werden inklusive der Rekultivierungsarbeiten in diesem Jahr abgeschlossen. Das berichtet ein Sprecher der Projektgesellschaft Zeelink. Das Konsortium verlegt seit April 2019 eine 216 Kilometer lange Pipeline zur Anbindung des deutschen Erdgasnetzes an den belgischen Seehafen Zeebrugge.
Die Trasse zieht sich quer durch NRW, von Ahaus im westlichen Münsterland bis Aachen-Lichtenbusch tief im Westen. Knapp zehn Kilometer verlaufen durch Tönisvorst, rund 26 Kilometer sind es im ganzen Kreis Viersen. Zeelink dringt im nördlichen Tönisvorster Stadtgebiet, von der Gasdruck-Messstation St. Hubert kommend, am Krefelder Weg in Tönisvorst-Unterweiden ein, läuft durch die Äcker um St. Tönis und das Gewerbegebiet Tempelshof herum und geht im südlichen Stadtgebiet, westlich des Forstwaldes, nach Benrad/Holterhöfe und dann weiter zur Station Korschenbroich-Glehn. Im Dreieck St. Tönis/Forstwald/Anrath, wo Zeelink unter die Schienen der Bahnlinie Krefeld-Viersen läuft, gibt es eine weitere Gasdruck-Messstation.
Der unterirdische Pfad verläuft fast ausnahmslos durch Felder und Wiesen, teilweise parallel zu Straßen oder bestehenden Trassen. Für den Ernteausfall auf dem Bulldozer-verwühlten Trassenstreifen hat Zeelink die Landwirtschaft nach eigenen Angaben entschädigt. Ökologische Nachteile nach der Rekultivierung seien nicht zu erwarten. Auch nicht, dass über der Pipeline demnächst schon im Dezember die Narzissen blühen – das Gas lässt die Erde kalt.
Gelbe Pfähle markieren den Verlauf der späteren Trasse
Zuvor hatte die Projektgesellschaft in Tönisvorst über die Mammutmaßnahme informiert. Im Rahmen der Umweltprüfung ließ Zeelink zur Bestandserhebung bereits 2016 Flora und Fauna kartieren. „Diese Erhebungen fanden artspezifisch zu bestimmten Tageszeiten und für einzelne Tiergruppen zu Nachtzeiten statt“, heißt es auf der Zeelink-Internetseite. Gelbe Schilderpfähle auf den Feldern markieren später den Trassenverlauf, wenn Mähdrescher und Pflug wieder ihr Werk tun. Zeelink teilt nun mit, dass alle komplizierten Rohrverlegungen auf Tönisvorster Stadtgebiet wie Straßen- und Gleisunterquerungen reibungslos verlaufen seien. Aus der Essener Zentrale der aus Open Grid Europe und Thyssengas gebildeten Gesellschaft verlautet, dass man „im Bauzeitenplan ist und die Inbetriebnahme der Pipeline für März 2021 nicht gefährdet ist“.
Dass es zu keinerlei Komplikationen gekommen ist und die Arbeiten fachgerecht durchgeführt worden sind, bestätigt die Tönisvorster Stadtverwaltung. „Die Schnittstellen waren bei uns die Querungen von Wirtschaftswegen und die Überbauung eines Abwassersammlers im Bereich Unterschelthof“, sagt Jörg Friedenberg, Fachbereichsleiter Tiefbau.