Bahnübergangsoll erhalten bleiben

Die Politik kämpft für Beibehaltung des Übergangs Steinheide. Der wird vor allem von Radfahrern und Spaziergängern genutzt.

Bahnübergangsoll erhalten bleiben
Foto: Reimann

St. Tönis. Noch hat die Stadtverwaltung ein wenig Zeit, sich gegen die Schließung des Bahnüberganges an der Steinheide auszusprechen. Dazu will der Betreiber, der Regionalbereich West der DB Netz AG, in einigen Monaten das formelle Planfeststellungsverfahren starten.

Der Auftrag, den jetzt der Bau-, Verkehrs- und Umweltausschuss erteilte, war klar und einstimmig: Den Bahnübergang an der zweigleisigen Strecke (Krefeld-Kleve) nicht aufzugeben, da diese Route zwischen Tönisvorst und dem Nordwesten von Krefeld gerne von Spaziergängern und Radlern frequentiert wird.

Wohl erst Anfang 2019 soll das Planverfahren für diese „Auflassung“ (ersatzlose Streichung) gestartet werden, bei dem neben den Behörden auch Anwohner ihre Bedenken und Anregungen vorbringen können. Einige Proteste und Anschreiben liegen bereits vor (die WZ berichtete).

So hatte sich zuletzt in einem Offenen Brief Rainer Rüther für den Erhalt des Übergangs ausgesprochen, da diese Verbindung einen hohen Freizeitwert darstelle, für Schüler und Senioren, für Jogger und Rollstuhlfahrer gleichermaßen, egal ob zu Fuß, im Rollstuhl oder mit den Planwagen ziehenden Pferden. Sollte der Bahnübergang geschlossen werden, würden dann beide dahin führenden Wirtschaftswege durch einen Erdwall von den Gleisen abgetrennt. Auf der südlichen Seite ist beabsichtigt, dass die Steinheide an den angrenzenden Weg geführt wird. Ein Überqueren ist dann aber ausgeschlossen.

Für die Beibehaltung des Überweges sprachen sich im Ausschuss Christian Rütten (CDU), Joachim Kremser (SPD) und Michael Lambertz (UWT) aus. Es kam zum einstimmigen Beschluss. Michael Lambertz: „Tönisvorst muss eine fahrradfreundliche Stadt bleiben.“

Natürlich wird in Tönisvorst gehofft, dass bei einer weiteren Öffnung die Kosten in Grenzen gehalten werden. Bei einer Schließung würden Gesamtkosten von 150 000 Euro anfallen. Ein Drittel davon müsste die Stadt leisten, allerdings ist eine Förderung bis zu 70 Prozent möglich. Wenn der Übergang nicht geschlossen wird, fallen laut DB Netz Kosten von 540 000 Euro an. Ein Drittel (180 000) müsste die Stadt tragen — bei einer 70-prozentigen Förderung.

Dem Prinzip nach könne man, so hieß es in der Vorlage, den Bahnübergang auch verkleinern und diesen dann nur für Radfahrer und Fußgänger möglich machen. Dadurch würden die Kosten aber nicht signifikant zurückgehen. Die Verwaltung bekam den Prüfauftrag, ob bei einer Schließung auch tatsächlich mit einem maximalen Zuschuss gerechnet werden könne. Jedenfalls sollen nach Klärung und dann in Absprache mit den jeweiligen Fraktionsvorsitzenden die Stellungnahme abgegeben werden.

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