Austausch: Anrather packen wieder ihre Koffer für die USA

South Bend erwartet 20 Lise-Meitner-Gymnasiasten.

Anrath. "Oh nein, die Schule wollten wir nie wechseln, nee, nee, nee!" Iris Edelbrock schüttelt mit aller Vehemenz den Kopf. Sicher, Sorgen um die Fortführung der stabilen Freund- und Partnerschaft zwischen dem Lise-Meitner-Gymnasium in Anrath und der Riley-Highschool in South Bend/Indiana habe sie sich zwischenzeitlich schon gemacht.

Nachdem dort kein Deutschunterricht mehr angeboten wurde, weil man diesen an einer anderen der vier Highschools konzentrierte. "Eine Deutsch-Lehrerin hat deshalb ihre Stelle verloren. Aber ihre Kollegen wollen den Austausch weiterführen." Und Ideen für Deutschstunden und Team-Teaching haben die Anrather schon im Gepäck.

Bei Iris Edelbrock ist trotz Formularflut und Vorbereitungszeit, die sie investiert, die Begeisterung für die deutsch-amerikanischen Gapp-Beziehungen ungebrochen (siehe Kasten). Die Lehrerin ist wie Kollegin Andrea Schulz Frau der ersten Partnerschaftsstunde. "Es haben sich in den Jahren enge Kontakte, ja Freundschaften entwickelt - teilweise mit Familienanschluss. Wir haben großes Glück gehabt."

Von der Gastfreundschaft der Amerikaner können sich nun wieder 20 junge Anrather ein Bild machen. 14 Mädchen und sechs Jungen aus den Stufen 10 und 11 packen bald die Koffer. Sie haben seit Januar ihr Ticket. 50 Schüler aus den Stufen 9 und 10 hatten sich um die 20 Plätze beworben.

Am 18. September startet der Flieger. Iris Edelbrock wird diesmal von ihrer Kollegin Birgit Schmidt-Grob begleitet. "Unsere Schulleiterin Astrid Kampmann möchte das Austauschprogramm auf eine breitere Basis stellen", sagt Iris Edelbrock. Andrea Schulz ist diesmal nicht mit von der Partie, weil sie als Beratungslehrerin der Stufe 13 "mehr als ausgelastet ist", weiß Edelbrock.

Vor Ort werden die LMGler im Unterricht sitzen, sich dem Thema "Underground Railroad" widmen, "Recycling" als gemeinsames Projekt dokumentieren und Chicago besichtigen. Iris Edelbrock will stundenweise Deutsch unterrichten, Birgit Schmidt-Grob die Amerikaner an deutsche Geschichte heranführen. "Die US-Kollegen sind auch sehr an unseren Lehrmethoden interessiert."

Ein Lehreraustausch ist eine Zukunftsidee. Das Interesse ist auf beiden Seiten da. Wie gesagt: Das sind die einzigen "Wechselgedanken" von Iris Edelbrock.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort