Aufbruch nach South Bend

Seit 2004 reisen Schüler aus Anrath zur Partnerschule in Indiana (USA).

Anrath. Diese deutsch-amerikanische Freundschaft hat schon viele Spuren hinterlassen. In privaten Fotoalben, in Dokumentationen, im weltweiten Netz. „International friends“ hat die Zeitung „South Bend Tribune“ einen Artikel überschrieben, in dem die Lise-Meitner-Schüler Lukas Lambertz und Jana Cattien interviewt wurden.

Der Bericht über die „German students“ von Oktober 2007 ist online nachzulesen und markiert eine Etappe einer Freundschaft zwischen zwei Schulen, die mit der ersten Begegnung 2004 geknüpft worden ist. Am Donnerstag starten Anrather Schüler zum vierten Mal nach South Bend in Indiana.

Aus Fremden wurden Freunde. Das bejaht Lehrerin Iris Edelbrock, die von Anfang an die Fahrten begleitet und vorbereitet hat, gern und kräftig. „Das ist zwar vorher jedes Mal eine Riesenportion Arbeit“, sagt Edelbrock. „Aber wenn man vor Ort ist, ist es einfach genial.“ Ihre Kollegin Birgit Schmidt-Grob, die die 20-köpfige Gruppe erneut begleitet, spricht mit Begeisterung vom letzten Besuch und dem Miteinander mit den amerikanischen Kollegen: „Das ist eine so herzliche Freundschaft — da ist man sprachlos.“ Iris Edelbrock nickt: „Wir werden dort auf Händen getragen.“

Organisatorisch hätten sich die Dinge zwischen den Partnern mittlerweile gut eingespielt. Beide Seiten seien sehr daran interessiert, den Austausch aufrecht zu erhalten, sagt Edelbrock. „Wir merken aber auch, dass die Wirtschaftskrise in Amerika durchschlägt.“ In Anrath ist die Zahl der Bewerber (30) diesmal zwar deutlich niedriger als in den Vorjahren, sie liegt aber immer noch über der Zahl der Reise-Plätze (20). „Die G8-Schullaufbahn ist mit erheblich mehr Aufwand für unsere Schüler verbunden“, erklärt Edelbrock den Rückgang.

Es würden sich gerne mehr bewerben, sagt sie, aber einige scheuten wohl die intensive Vor- und Nachbereitung der Fahrt neben dem vollen Schulpensum. Außerdem entwickelt sich der Faktor Kosten „unangenehm“, sagt Edelbrock. 1600 Euro kostet die Fahrt inklusive der Auslagen für den Gegenbesuch der Amerikaner: „Die Flugkosten samt Gebühren sind explodiert, dazu kommt Geld fürs Visum. Gleichzeitig sind die Zuschüsse von Seiten des Pädagogischen Austauschdienstes gekürzt worden.“

Unter den 30 Bewerbern, 28 Mädchen und zwei Jungen, wurde gelost. „Diesmal haben wir eine reine Mädchengruppe“, sagt Edelbrock. Die Schülerinnen steigen am Donnerstag in den Flieger. Am Freitag erwartet die German students dann gleich ein erster Höhepunkt: „Homecoming“ steht auf dem Programm, eine große Parade in der Stadt, die nicht ohne die deutsche Beteiligung laufen sollte.

Die Amerikaner haben den Termin extra für die Anrather verschoben. Auch das ist eine Spur tiefer Freundschaft, die die Partnerschaft zwischen dem Lise-Meitner-Gymnasium und der Riley High School in South Bend hinterlassen hat.

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