Die Idee 95 Minuten langer Unterrichtseinheit war im Lehrerrat aufgekommen. "Es war unruhig im Schulgebäude. Der ständige hektische Wechsel in den FünfMinuten-Pausen nach einer Stunde stresste alle. Wir wollten mehr Ruhe in den Schulalltag bringen", sagt Gerhard Panske vom Lehrerrat. Überlegungen brachten die Doppelstunden und das Lehrerfachraumprinzip ins Spiel. Die Schulkonferenz sagte ja - mit einem Jahr Probezeit.

Alle Fächer erhielten Doppelstunden. Fachräume für alle Fächer wurden eingerichtet. Gab es sie in den naturwissenschaftlichen Bereichen bereits, kamen nun auch Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen etc. hinzu.

"Es herrscht nun mehr Ruhe. Wir haben die Hektik herausnehmen können. Nachhaltigeres Lernen ist möglich. Wir haben Unterrichtszeit gewonnen, weil wir nicht mehr so viele Unterbrechungen haben", sagt Ricken.

"Die Doppelstunden sind praktisch. Wir brauchen nicht so viele Sachen im Tornister mitzunehmen", meint Anna (11). Dass man sich länger mit einem Thema am Stück beschäftigen kann, findet Niklas (10 Jahre) gut.

Die Lehrer können innerhalb der 95Minuten eine Pause nach gewünschter Länge einlegen. Es läutet nur zu Beginn und Ende der Unterrichtszeit. Nach der ersten Doppelstunde gibt’s 20 Minuten Pause, nach der zweiten 15Minuten und nach der dritten schließt sich die einstündige Mittagspause an, bevor es im Doppelstundenrhythmus im Nachmittagsunterricht weiter geht.

Die Lehrer begrüßen es, dass jetzt Zeit da ist, um Anwendungen unter fachlicher Begleitung in die Schulstunden zu integrieren. "So können wir Schülern, die sonst vielleicht in Sachen Anwendung bei den Hausaufgaben Probleme gehabt hätten, direkt unterstützen", sagt Panske.