Auf der Ringstraße droht Gefahr
Immer wieder entstehen gefährliche Situationen. Ein Zebrastreifen kommt angeblich nicht in Frage.
St. Tönis. Es herrscht emsiger Betrieb an diesem Donnerstagvormittag im St. Töniser Ortskern. In der Fußgängerzone läuft der gewohnt gut besuchte Wochenmarkt, der Rewe-Markt ist voll und über den Platz kreuzen jede Menge Autos, deren Fahrer nach freien Parkplätzen Ausschau halten. Die Atmosphäre ist quirlig, so sieht halt Leben in einem Ort aus. Aber es gibt sie auch, die gefährliche Seite. An und auf der Ringstraße spielen sich Szenen ab, die jeden Verkehrssicherheitsexperten die Hände über den Kopf zusammenschlagen lassen.
Da ist das Paar, das die Straße auf Höhe des Sparkassen-Parkplatzes überqueren möchte. Mittelalt, sie offenbar am Bein gehandicapt, er mit dem Rollator. Mehrfach müssen die Beiden zurückgehen, schaffen es schließlich irgendwie, über die Fahrbahn zu kommen. Allerdings nicht, ohne dass ein Autofahrer wütend die Hupe gedrückt hätte.
Eine andere Frau, 65 bis 70 Jahre alt, kommt mit ihrem Rad aus Richtung Grundschule und will nach links in die Friedensstraße einbiegen. Unerwartet schießt ein Auto aus dem Alten Graben heraus und fährt Richtung Grundschule. Die Frau macht das Richtige, sie steigt ab. Dann aber steht sie mitten im Verkehr, ohne dass sie etwas für die bedrohliche Situation könnte.
Es geht weiter: Der Bürgerbus fährt die Haltestelle gegenüber dem Rewe-Bau an. Passagiere, die aussteigen, wollen natürlich über die Straße und suchen die Lücke im Verkehr. Ähnliches spielt sich ab, wenn der Linienbus dort anhält. Menschen, nicht selten mit Rollatoren, „turnen“ regelrecht durch den fließenden Verkehr.
Die Sache ist nicht neu, Abhilfe scheint dennoch nicht in Sicht. Und obwohl die Situation nicht vergleichbar ist, wird angesichts des schrecklichen Unfalls in Vorst, bei dem eine 13-Jährige ums Leben kam, gefragt: „Muss erst etwas Schlimmes passieren?“