Schloss Neersen Keine Spur von Weihnachts-Stress

Neersen · Zum Stöbern und Verweilen lud der Weihnachtsmarkt am Neersener Schloss. Die Besucher wurden nicht enttäuscht.

Wie könnte es anders sein: Der Nikolaus hatte auf dem Neersener Weihnachtsmarkt viele „Fans“.

Wie könnte es anders sein: Der Nikolaus hatte auf dem Neersener Weihnachtsmarkt viele „Fans“.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Bei knackig-kaltem Winterwetter am Samstag und leichten Schneefällen in der Nacht zu Sonntag sollte auf dem Neersener Weihnachtsmarkt sehr schnell vorweihnachtliche Stimmung aufkommen. Mit dafür verantwortlich waren aber auch die überwiegend weihnachtlichen Angebote sowie das musikalische Rahmenprogramm. Und die Chance, letzte kleine Geschenke zu finden, bot der Markt allemal.

Erich Leinz war aus Erkelenz gekommen – als Drehorgelmann. „Das ist eine ganz besondere Atmosphäre hier“, schwärmte der Musiker. Die Leute blieben stehen und wenn ihm danach war, sang Erich Leinz auch – und seine Fans stimmten schüchtern mit ein.

Ein Bild wie aus dem Bilderbuch bot Thomas Brock mit seinem großen Weihnachtsbaum-Stand. „Das Geschäft läuft super, die Bäume sind gut gewachsen, trotz des heißen Sommers“, freute sich Brock. Seine Weihnachtsbäume stammen übrigens zum Teil aus einer Anrather Kultur.

Am Westflügel des Schlosses hatte der Posaunenchor der Emmaus-Kirchengemeinde unter der Leitung von Dieter Fehser ein einigermaßen windgeschütztes Plätzchen gefunden. Immer wieder blieben Weihnachtsmarktbesucher stehen und lauschten den Weihnachtsliedern – Melodien, die sie seit frühester Kindheit begleiten.

Wer nicht gern allein ist, wem das Gedränge gar nicht groß genug sein kann, der fühlte sich im großen Glühweinzelt der St. Sebastianus-Bruderschaft so richtig wohl. Und wer sich nicht nur von innen aufwärmen wollte, steuerte die Caferia im Schlosskeller an. Die Straßengemeinschaft „Tanneböschke“ trug dort mit dazu bei, dass die Wartezeiten erträglich blieben. Simon Höpfner war dort Chef, ihm half unter anderem die „Gruppe Edelweiß“ – dahinter verbirgt sich die Generalität.

Melanie Schaath, die den Weihnachtsmarkt gemeinsam mit ihrer Mutter Annette van den Brock organisiert, hatte am Freitag eine telefonische Absage bekommen: Der „Kettensägen-Mann“ ist krank – auch er hatte das Publikum immer wieder begeistern können.

Die Welt im hektischen Vorweihnachts-Modus schien für einen Moment still zu stehen am Stand von Glasbläser Patrik Pistel aus Erkelenz: Er hatte immer seine aufmerksamen Zuschauer und es ist ja auch etwas ganz Besonderes, wenn man bei der „Geburt“ seiner Christbaumkugel dabei war.

Die beiden Neersenerinnen Ellen Kuhlen und Gabi Busch verkauften selbstgenähte Teddybären – hübsche Typen aus Plüsch. Im Trödelzelt der Caritas gab es alles, was alten Menschen einst Freude bereitet hat, vom Bingo-Spiel bis zur Spitzendecke und Omas Kaffeeservice.

Einen Besuch wert war auch wieder der große Stand des Naturschutzbundes. Dort war auch der Vorsitzende des Nabu-Bezirksverbandes Krefeld/Kreis Viersen, Reiner Rosendahl, zu Gast. „Es ist jedes Jahr eine Wonne, hier zu sehen, wie aktuelle Themen aufgegriffen werden“, schwärmte Rosendahl. Heinz van den Brock hatte mit interessierten Kindern gebastelt, er stellte außerdem seine Nistkästen aus. Jörg Tilmans aus Mönchengladbach verkaufte Schmuck aus einem edlen, seltenen Material, dem Holz der raren Schwarznuss. Und er gab Tipps zur Pflege von Igeln, die nicht selten von Flöhen und Zecken gequält werden.

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