Auf Anhieb ein Praktikum

Schüler der Gesamtschule suchten am Freitag ihren Weg in Beruf und Karriere.

Willich. Die Atmosphäre in der Mensa der Robert-Schuman-Gesamtschule ist leicht angespannt. Auf der einen Seite des Saals die in Anzug und Kostüme gekleideten Vertreter aus der Wirtschaft, Handwerk, Banken oder der Polizei — auf der anderen Seite 150 neugierige Schüler — noch ist man sich etwas fremd.

Das Ziel heute: Schüler und Unternehmen sollen einander besser kennenlernen und die Schüler sollen erfahren, welche Berufe die Arbeitswelt bietet.

Überwiegend gespannt lauschen die Schüler der Vorstellung der Referenten. Ein Satz, den sie immer wieder hören: „Wir freuen uns auf euch.“ Das Werben um qualifizierten Nachwuchs beginnt heute schon in der Schule.

Und auch den Schülern der neunten Klasse scheint klar zu sein, dass ihre Suche nach Arbeit anders ausfallen wird als die vorheriger Generationen — sie wissen meist schon, wohin der Weg nach der Schulzeit führen soll. Schon im Vorfeld haben sie sich ausgesucht, bei welcher Branche sie ins Einzelgespräch wollen.

Und das ist auch wichtig: „Für die Neuntklässler beginnt nach den Sommerferien die Bewerbungszeit“, sagt Lehrerin Judith Woll. Wer nicht in die Oberstufe möchte, muss spätestens im Herbst auf Jobsuche gehen.

Anna Meviß will eigentlich Lehrerin werden. Aber Alternativen will sie parat haben. „Ich habe mich über den Beruf der Bankkauffrau informiert“, sagt sie. „Man denkt immer, das ist ziemlich langweilig. Aber was der Mann erzählte, klang sehr spannend“, findet Anna. Trotzdem — die Banklehre bleibt Plan B.

Lisa Anselm und Vanessa Nicolaye haben auch schon einen Plan für die Zeit nach der Schule. „Ich würde gerne Mediendesign studieren“, sagt Lisa und Vanessas Ziel ist ein Medizinstudium. Trotzdem nutzen auch sie die Chance und informieren sich. „Wir haben den Beruf der Erzieherin kennengelernt.“ Die Angebote zur Berufsberatung an ihrer Schule wissen die 15-Jährigen zu schätzen. „Da wird richtig viel getan“, sagen sie übereinstimmend.

Sehr zur Freude von Christoph Riedl und Judith Woll, den zuständigen Lehrern. Ab der achten Klasse bereiten sie die Schüler auf den Beruf vor. „Wir schieben die Schüler an“, sagt Riedl. Und bei den meisten Schülern fällt der Einsatz der Lehrkräfte auf fruchtbaren Boden, wie sich zeigt.

Termine wie der Berufsinformationstag kommen bei den Schülern gut an. Lea Rubbert hat sich extra vorbereitet und interessiert sich sehr für den Berufs der Maschinenbauingenieurin. „Ich will einmal im Ausland arbeiten und interessiere mich für Technik“, sagt die 14-Jährige. Und auch für den 15-jährigen Tolga Karli hat sich das Beratungsgespräch bei der Handwerkerschaft gelohnt. „Ich habe einen Praktikumsplatz bekommen“, freut sich Tolga. Schon im Juli beginnt sein Praktikum beim Fliesenleger.

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