Auch Sternsinger nutzen Google

70 Kinder und Jugendliche waren am Wochenende in Willich unterwegs — und nutzten zum Teil moderne Technik als Hilfe.

Auch Sternsinger nutzen Google
Foto: Prümen

Willich. Auf den Tischen im Willicher Pfarrheim St. Katharina türmen sich weiße Unterkleider und farbenfrohe Samtumhänge. Goldene Kronen blitzen auf und eine ganze Batterie von Sternenstäben steht in der Ecke. „Gut?“, möchte Werner Schmeing von Lennart wissen. Der Zehnjährige probiert gerade eine Krone an, die der Helfer vom insgesamt achtköpfigen Sternsinger-Team der Pfarre St. Katharina per Tacker etwas enger gemacht hat. Lennart wackelt mit dem Kopf und nickt. „Die rutscht nicht mehr“, antwortet er.

Daneben erklärt Ela ihrer Mutter, dass das Unterkleid zwar prima über die dicke Jacke passt, aber eindeutig zu lang ist. Also geht es zum Kleiderstapel zurück, um ein kürzeres Modell heraus zu suchen. Derweil entscheidet sich die Siebenjährige schon für einen mintgrünen Umhang und eine Krone mit rotem Turban.

Im Eingangsbereich des Pfarrheimes statten sich die fertig eingekleideten drei Heiligen Könige derweil schon mit Sammelbüchsen, Kreide und Segensaufklebern aus. Am Tisch von Judith Balle-Edinger und Bettina Hohmann geht dabei kein Weg vorbei. Die Helferinnen haken Namen ab und verteilen die Teams auf die einzelnen Straßen, in denen bislang noch nicht gesammelt wurde. Sylvia Foy bindet derweil Armbänder mit dem Aufdruck „*C+M+B* Segen bringen, Segen sein“ um Kinderhandgelenke.

70 Kinder und Jugendliche machen in diesem Jahr bei der Sternsingeraktion in Willich mit und damit liegt man weit über der Zahl im Vorjahr. „Wir haben allein an den ersten beiden Tagen mehr gesammelt als im ganzen vorigen Jahr“, berichtet Foy. Der Zwischenstand nach zwei Aktionstagen liegt bei 13 200 Euro.

Eine Sternsinger-Gruppe nach der anderen macht sich auf den Weg. Die Begleiterin ruft über Google Maps noch einmal kurz die Straßen auf, die auf ihrem Zettel stehen. „Ich bin als Begleiterin eingesprungen. Es haben sich so viele Kinder angemeldet, dass es zu wenig Begleiter gab. Ich habe Zeit und mache mit. Schließlich ist es eine tolle Aktion, bei der Kinder für Kinder in den Einsatz gehen“, sagt die 43-jährige Willicherin, deren Tochter ebenfalls zu den Sternsingern gehört. Ein letzter Blick in die Straßenkarte, dann geht es los.

An der ersten Haustür erscheint ein noch etwas verschlafenes Gesicht, das sich aber zu einem Lächeln verzieht, als man sieht, wer gerade geklingelt hat. Es klappert in der Büchse und für jeden gibt es einen Schokoladenriegel als Wegzehrung. „Guten Morgen ihr lieben Sternsinger“, werden die drei jungen Boten an der nächsten Haustür voller Herzenswärme von Rita van der Velden begrüßt. Ein Geldschein verschwindet in der Sammelbüchse und für die engagierten Kinder gibt es Süßes.

Genauso groß ist die Begeisterung bei Marianne Lachmann. „Ich freue mich auf die Sternsinger. Es ist eine super Aktion und ich hoffe, dass es immer so bleibt“, sagt die Willicherin, die neben Geldspende eine ganzen Beutel voller Plätzchen für die fleißigen Sternsinger vorbereitet hat.

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