St.Töniser „Adventszauber“ Weihnachtsmarkt-Absage: Politik kritisiert Goßen

Tönisvorst · Tönisvorster Bürgermeister bezog im Hauptausschuss Stellung zum ausgefallenen „Adventszauber“.

Aus Protest dagegen, dass die Stadt keine Genehmigung für den Weihnachtsmarkt erteilt hat, wollte der Werbering-Vorstand eigentlich am Sonntag die Weihnachtsbeleuchtung abschalten. Dieser Plan wurde dann aber doch nicht in die Tat umgesetzt.

Aus Protest dagegen, dass die Stadt keine Genehmigung für den Weihnachtsmarkt erteilt hat, wollte der Werbering-Vorstand eigentlich am Sonntag die Weihnachtsbeleuchtung abschalten. Dieser Plan wurde dann aber doch nicht in die Tat umgesetzt.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

„Hätte es nicht gereicht, wenn die Vorschriften zu 80 Prozent erfüllt gewesen wären, mussten es gleich 120 Prozent sein?“ Mit diesem Wortbeitrag meldete sich Peter Lambertz (UWT) in der Sitzung des Hauptausschusses. Er vertrat die Auffassung, dass bei einem größeren Entgegenkommen der Stadt vielleicht doch der abgesagte St. Töniser Weihnachtsmarkt möglich gewesen wäre.

Vor dem Ausschuss nahm Bürgermeister Thomas Goßen kurz Stellung. Er bedauerte grundsätzlich die „Adventszauber“-Absage. „Dieser wäre zumindest am Freitag und am verkaufsoffenen Sonntag ohne weiteres möglich gewesen“, so Goßen. Er wies aber erneut darauf hin, dass der Werbering fünf Fristen habe verstreichen lassen, um vor allem die Größe der einzelnen Stände auf den „übersandten maßstabsgetreuen Katasterauszügen einzuzeichnen“.

Diese Pläne habe man benötigt, um die Flucht- und Rettungswege zu bestimmen. Und da diese Auflagen nicht erfüllt wurden, blieb nur, keine Genehmigung für den Samstag zu erteilen: „Wir hätten es unter anderem auch nicht mehr geschafft, die Buslinien umzuleiten.“ Der Werbering hätte vorzeitiger mit der Planung beginnen müssen, so wie es seit langem die Veranstalter der Karnevalsumzüge oder der Schützenfeste tun.

Michael Horst (SPD): Die Stadt Kempen ist offenbar flexibler

Bürgermeister Thomas Goßen verglich das Ganze mit einer TÜV-Kontrolle. Man könne dann nicht weiterfahren, wenn der Sachverständige das Reifenprofil des Fahrzeugs bemängelt habe. Diesen Vergleich ließ der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Horst mit dem Blick auf den Kempener Weihnachtsmarkt nicht so ohne weiteres gelten. „Dort ist man offenbar flexibler.“ Konkret wurde Horst aber nicht.

Nach Ansicht von Goßen kann man   das St. Töniser Sicherheitskonzept kaum mit Kempen vergleichen: „Dort ist zum Beispiel ein Rettungswagen mehr im Einsatz, als es hier in St. Tönis geplant war.“ Ferner habe sich „seine“ Verwaltung bei der Festlegung der Flucht- und Rettungswege am unteren Maßstab orientiert und nicht so viele Auflagen gemacht, wie es im sogenannten Maurer-Schema, einer Richtlinie zur Durchführung von Großveranstaltungen, empfohlen werde.

Für die CDU ging Andreas Hamacher davon aus, dass die Verwaltung, die dafür eigenverantwortlich zuständig sei, richtig gehandelt habe.  Er fügte aber hinzu, dass zur Durchführung solch eines Events immer zwei Seiten zuständig wären: „Wo ein  Wille ist, da ist auch ein Weg.“

Jedenfalls sicherte Thomas Goßen bei ähnlichen und zukünftigen Veranstaltungen des Werberinges seine Gesprächsbereitschaft und Zusammenarbeit zu. So wie es gerade auch der Werbering zugesagt habe. Im Austausch sei Goßen deswegen auch mit dem Chef des Einzelhandelsverbandes Krefeld-Kempen-Viersen, Markus Ottersbach. Einig waren sich die Politiker des Ausschusses, allen voran Peter Lambertz, dass zukünftig auch der Weihnachtsmarkt in St. Tönis weiterhin stattfinden müsse.

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