Antrag der FDP Tönisvorst Erstmal keine Geburtsbäumchen

Tönisvorst · Das „Geburtsbäumchen“ soll ein Dankeschön an junge Familien sein, die sich Tönisvorst als Heimat ausgesucht haben. Doch die Stadtverwaltung äußerte Kritik am Antrag der FDP.

 Auch Apfelbäume würden sich als Geburtsbäumchen eignen.

Auch Apfelbäume würden sich als Geburtsbäumchen eignen.

Foto: dpa/Oliver Berg

(wic) Es war eine charmante Idee der FDP-Fraktion: Alle Tönisvorster Eltern, die in diesem Jahr ein Kind bekommen haben oder noch bekommen, sollen von der Stadt einen Gutschein über ein Apfelbäumchen bekommen. Der Bauhof soll die Bäumchen ausgeben, die entweder auf dem eigenen Grundstück oder auf einer städtischen Fläche gepflanzt werden können. Das „Geburtsbäumchen“ sei ein Dankeschön an junge Familien, die sich Tönisvorst als Heimat ausgesucht haben, begründeten die Liberalen ihren Antrag, der jetzt auf der Tagesordnung des Umweltausschusses stand.

Die Stadtverwaltung war allerdings nicht begeistert von dieser Idee: Die durchschnittliche Geburtenrate liege in Tönisvorst bei 220 Kindern pro Jahr. Entsprechend viele Bäume müssten bestellt und ausgehändigt werden. Außerdem müsse eine Fläche zur Anpflanzung gefunden werden. Erfolge die Pflanzung im eigenen Garten, müsse die Stadt prüfen, ob der Standort geeignet sei und der Garten genug Platz biete. Außerdem wünscht sich die Verwaltung, dass sich die Eltern verpflichten, den „Geburtsbaum“ mindestens 20 Jahre zu pflegen und zu erhalten.

Sollen die Bäumchen als Nachpflanzung an vorhandenen städtischen Obstbaumstandorten eingesetzt werden, würde sich eine Warteliste ergeben, denn die Stadt pflanze jährlich nur zehn bis 20 Obstgehölze nach. Weitere städtische Flächen für eine Obstwiese seien nicht vorhanden, zumal bei einem Pflanzabstand von acht bis zehn Metern ein Flächenbedarf von rund 15 000 Quadratmetren pro Jahr gebraucht werde. Geklärt werden müsse auch, wer die Bäume gießt, schneidet, pflegt und wer das Obst erntet. Hinzu kämen die Kosten: Mit 24 000 bis 40 000 Euro pro Jahr rechnet die Verwaltung.

Nach diesen Ausführungen beschloss die FDP kurzerhand, ihren Antrag zurückzuziehen, neu zu formulieren und selbst eine Kostenrechnung vorzulegen. Im nächsten Umweltausschuss soll das Thema dann noch einmal zur Sprache kommen.

(wic)
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