Anrath und seine Baustellen

Die Politik möchte die Fassade der Alleeschule und den Schulhof erhalten. Außerdem soll der Kanal in der Viersener Straße schneller verlegt werden.

Anrath. Der Willicher Planungsausschuss hat die rechtliche Festlegung der Fläche „Alleeschule Anrath“ als Schule aufgehoben. Damit wird jetzt der Weg frei, das seit dem Sommer leerstehende Gebäude an einen Investor zu verkaufen, der dann andere Nutzungen dort installieren kann.

In der Sitzung des Ausschusses sprachen sich die Politiker aber dafür aus, den Verkauf des Bereichs genau zu reglementieren, damit die das Ortsbild prägende Fassade des alten Schulhauses und der Platzcharakter des Schulhofes erhalten bleibt. Die Stadt möchte das Gebäude verkaufen, weil sie selbst kein Geld hat, es in Eigenregie umzubauen.

Es ist ein vor allem in der CDU vorhandener Wunsch, dort altengerechte Wohnungen zu bauen — immer unter der Voraussetzung, dass das vorhandene Stadtbild erhalten bleibt. Die Technische Beigeordnete der Stadt, Martina Stall, erklärte, dass es zum derzeitigen Zeitpunkt keine Möglichkeit gebe, über das Planungsrecht solche gestalterischen Vorgaben aufzunehmen. Das müsse dann geklärt werden, wenn es um konkrete Verkaufsverhandlungen mit dem Investor geht.

Sie versicherte aber, dass die Politik immer informiert werde — entweder im Planungsausschuss oder im Haupt- und Finanzausschuss. Letztlich verabschiedeten die Politiker die Veränderung einstimmig — ebenso wie für einen Bereich des Kirchplatzes, in dem bisher nur Parkplätze sein dürfen. Die waren faktisch aber nie da, und jetzt kann die Fläche auch in die Bebauung integriert werden.

Außerdem gab die Verwaltung auf Antrag der FDP noch ausführlich Auskunft zum Thema Kanalbaumaßnahme an der Viersener Straße: Die Verantwortlichen bei der Stadt hätten ein neues Konzept entwickelt, durch das sich die Gesamtbauzeit um die Hälfte reduzieren soll. Die jetzige Anfrage war durch Sorgen der Geschäftsleute entstanden: Nach der ursprünglichen Planung hätte die Bauzeit bis Mitte 2015 gedauert, nach dem jetzigen Stand muss „voraussichtlich kein Geschäft zwei Jahre hintereinander Verluste durch die Bautätigkeiten vor der Haustür erleiden“, so die Verwaltung.

Der zuständige Geschäftsbereichsleiter Andreas Hans ergänzte in der Sitzung, dass immer nur Teilbereiche von etwa 9 bis 12 Meter Länge bearbeitet würden: „Es wird eine Wanderbaustelle“.

Die Stadt hat die Mitglieder des Werberings Mitte September in einer Veranstaltung noch einmal ausführlich informiert. Dabei habe der Vorsitzende des Werberings, Peter Küppers, angeregt, eine freiwillige Anlaufstelle bei den Geschäftsleuten für zukünftige Anliegen zur Baumaßnahme zu installieren. Außerdem will die Verwaltung während der Bauzeit eine wöchentliche Bürgersprechstunde vor Ort durchführen — auch das begrüßten die Besucher.

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