Anrath: Sansibar siegt bei Wasserschlacht

Phantasievolle Badewannen gingen beim Rennen auf der Niers an den Start. Auch viele Zuschauer kamen.

Anrath/Neersen. Das 22. Badewannenrennen war wieder ein totaler Publikumsmagnet. Die zahlreichen Besucher bekamen am Sonntag am Grenzweg phantasievollere Wannen zu sehen als in den Vorjahren.

Dass Schönheit und Schnelligkeit zwei völlig unterschiedliche Kriterien sind, machte der "Niesbagger St.Hubert" auf besonders drastische Weise deutlich: Bei den Rennen hoffnungsloses Schlusslicht, belegten die St.Huberter in der Rubrik "schönste Wanne" gemeinsam mit der "Sansibar" der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) Waldniel den ersten Platz.

Wer zum Badewannenrennen der KLJB Anrath kommt, kalkuliert ein, dass nicht alles nach Plan und streng durchorganisiert über die Bühne geht. Der Start verschob sich am Sonntag um rund eine Stunde - nicht zuletzt, weil die Waldnieler bei ihrer Anreise eine Reifenpanne hatten.

"Liebe Wannenfreunde, jetzt geht’s los", verkündete schließlich Katharina Fliegen, die durch das Programm führte. Dass sie plötzlich verstummte, lag an einem Stromausfall - es dauerte eine Weile, bis die Süchtelner Landjugend ihr in weiser Voraussicht mitgebrachtes Notstromaggregat angeschlossen hatten.

Den ungewöhnlich vielen Zuschauern war in der Zwischenzeit trotzdem nicht langweilig geworden: Das hatte viele Gründe. Erstmals wurden Pommes angeboten - die Nachfrage war riesig, die Schlange der Wartenden lang. Neben Bier und Wasser bot Sangria Erinnerungen an Urlaube unter südlicher Sonne - die ließ sich zum Glück auch immer wieder über der Niers blicken.

Unbedingt sehenswert auch die Wannen: Es gab Altbewährtes wie das "Hamsterrad" KLJB Süchteln, aber auch den knallgelben, ausgeschlachteten Suzuki-Geländewagen mit Ketten- statt Motorantrieb der Katholischen Landjugendbewegung Kaarst oder die exotische "Sansibar" der Waldnieler. "Schumi is back" war auf der im Stil eines Ferrari-Rennwagens gestylten Wanne der Hinsbecker zu lesen.

Das "Haus am See" der "Kempener Landaffen" verströmte eine Idylle, der "Niersbagger" war eine wenig schwimmtaugliche, reichlich bizarre Kreation. Bei Kaffee und Kuchen - die Mitglieder der Landjugend hatten fleißig gebacken - sahen die Zuschauer, wie die Badewannenbesatzungen vom Ufer aus mit einem kräftigen Wasserstrahl bespritzt wurden - beim Auto würde man wohl von Wasserkühlung sprechen.

Immer wieder nahmen auch Besucher - mal freiwillig, mal unfreiwillig - ein Bad in der Niers. Zwischendurch, ganz ohne Zeitdruck, absolvierten die Teams die 100 Meter gegen sowie die 50 Meter mit dem Strom.

Ein furioser Schlusspunkt war wie in jedem Jahr das K.O.-Rennen: "Außer Kratzen, Beißen und Schlagen ist hier alles erlaubt", verkündete Katharina Fliegen. Das ließen sich die Wannenbesatzungen nicht zweimal sagen.

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