Anrath: kulinarische Lesung mit Autor Carsten Henn

Autor Carsten Henn aus Hürth stellte seinen neuen Krimi "Vino Diabolo" vor. Zu diesem "teuflischen Wein" wurde ein niederrheinisches Menü serviert.

Anrath. Sein erster Eifel-Krimi hieß "In Vino Veritas", genau wie das Geschäft von Holger und Gabriela Böckermann. Was lag da näher, als den Autor, der ausgewiesener Weinkenner ist, zu einer kulinarischen Lesung auf die Holterhöfe einzuladen.

Autor Carsten Henn aus Hürth stellte seinen neuen Krimi "Vino Diabolo" vor. Zu diesem "teuflischen Wein" wurde ein niederrheinisches Menü serviert. Rund 30 Wein- und Krimifreunde waren gekommen, um das Genusspaket zu erleben. Die Krimis des 39-Jährigen spielen im Ahrtal.

Noch während der Autor auf der Autobahn im Stau stand, wurde das "falsche Bier" serviert - eine Sauerkrautsuppe mit Meerrettichschaum. Als passenden Wein dazu empfahl Gabriela Böckermann einen Riesling oder einen Chardonnay, während sich der inzwischen eingetroffene Autor mit einem Wasser begnügte.

Dass er so gerne auf die Holterhöfe kommt, dafür gibt es gute Gründe: Carsten Henn studierte unter anderem ein Semester Weinbau in Australien, ist Weinliebhaber. Und wenn er gerade mal nicht irgendwelche urigen Eifeltypen erfindet, schreibt er Weinkritiken für Fachzeitschriften. Darüber hinaus weiß er gutes Essen zu schätzen.

Der Mörder muss nicht immer der Gärtner sein: In dem fünften Eifelkrimi gerät der Spitzenkoch Julius Eichendorf unter Verdacht. "Entweder mache ich mir Sorgen oder was zu essen": Der Genuss von Speis und Trank zieht sich wie ein roter Faden durch die Krimis von Henn.

Ein besonderer Genuss und besser als Selbst-Lesen: Der Autor rezitierte auf seine eindrückliche Weise, glänzte mit Formulierungen wie "Fässer voller feuriger Freude". Und manchmal ließ Henn auch den Weinjournalisten "heraushängen".

Die Lesung wurde nicht nur durch Essenspausen unterbrochen - es gab unter anderem Makrelenfiltes auf Perlgraupenrisotto in weißer Specksauce und später geschmorte Kalbsbäckchen und gebratenen Panhas auf Möhrengemüse untereinander -, sondern auch von Erklärungen des Autors, die er auf sehr lebendige Weise weitergab.

Das Publikum erfuhr unter anderem, dass er persönlich Erlebtes mit in seine Krimis einbringt, dass er sich der Tradition der englischen Cosy-Krimis verpflichtet fühlt, dass er Kurzmeldungen aus der Tagespresse gerne als Grundlage für besondere Szenen nutzt.

Ein Beispiel hierfür: Die Kuh, die in der Eifel auf eine Motorhaube knallte, hat es tatsächlich gegeben - allerdings in den USA. Wer denn jetzt tatsächlich der Mörder war, das ließ er natürlich offen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort