Gasflaschen in Anrath geborgen Explosion bei Bauernhof-Brand verhindert

Anrath · Am Montag brannte es in einem Bauernhof im Norden Anraths. Aus dem Gebäude konnte die Feuerwehr Gasflaschen bergen – eine davon mit einem hochexplosiven Gemisch.

 Für 24 Stunden müssen die Gasflaschen gekühlt werden.

Für 24 Stunden müssen die Gasflaschen gekühlt werden.

Foto: Norbert Prümen

(jbu) Im Norden von Anrath hat am Montag die Scheune eines alten Bauernhofes gebrannt. Gegen 11.30 Uhr wurde die Feuerwehr Willich alarmiert und rückte mit rund 35 Mann der Löschzüge Anrath und Clörath sowie einem Rettungswagen zum seit einigen Jahren leer stehenden ehemaligen Bauernhof am Pimpertzweg aus. Beim Eintreffen waren Feuer an mehreren Stellen im Erdgeschoss des Gebäudes auszumachen. Ein Trupp sucht nach Personen im Gebäude, konnte aber keine finden. Sehr wohl fanden die Einsatzkräfte aber mehrere Gasflaschen, die augenblicklich aus dem brennenden Bauernhof geborgen wurden.

 Bei einem Brand in einem Bauernhof am Pimpertzweg wurden Gasflaschen entdeckt, die teilweise in einem Wasserbecken gekühlt werden.

Bei einem Brand in einem Bauernhof am Pimpertzweg wurden Gasflaschen entdeckt, die teilweise in einem Wasserbecken gekühlt werden.

Foto: Norbert Prümen

Denn womöglich konnte die Feuerwehr durch ihr Eingreifen Schlimmeres verhinden: In einer der Gasflaschen befand sich offenbar ein gefährliches Gemisch: „Da war Acetylen mit im Spiel, eine der Gasflaschen war damit gefüllt“, sagt der stellvertretende Wehrführer, Michael Knauf. Er erklärt, dass das Industriegas sich bei äußerer Wärmeeinwirkung in Verbindung mit Luft oder Sauerstoff beginnt, zu zersetzen, was wiederum zu einer verheerenden Explosion im Bauernhof hätte führen können.

Das Feuer war nach kurzer Zeit unter Kontrolle und vollständig gelöscht. Die Brandursache ist Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Fest steht, dass der Bauernhof schon seit längerem unbewohnt und einsturzgefährdet ist. Und dass sich die Frage auftut, warum die insgesamt vier Flaschen (andere waren mit Stickstoff und Propan gefüllt) dort lagerten und wem sie gehören. Der weiteren Sicherung der Gasflaschen galt in der Folge auch das Augenmerk der Einsatzkräfte. Ein Spezialunternehmen lieferte einen Container an, in dem die Flaschen, allen voran die mit Acetylen, im Wasserbad für 24 Stunden gekühlt wurden, um den möglichen Zersetzungsprozess aufzuhalten und die Explosionsgefahr zu bannen. Danach sollen sie vom beauftragten Unternehmen fachgerecht entsorgt werden.

Während des knapp drei Stunden dauernden Einsatzes der Feuerwehr war die Brückenstraße in der Nähe des Bahnhofs Brückenstraße zwischen Jakob-Krebs-Straße und Gietherstraße gesperrt, um den Einsatzkräften eine Zufahrt zum Brandort zu
ermöglichen.

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