Anrath: Eiserner Rhein - Güterzüge sorgen für Unruhe

Viele Anwohner in Anrath sind besorgt. Sie hoffen jetzt auf Lärmschutz.

Anrath. Für große Unruhe sorgt seit einigen Wochen der Eiserne Rhein. Dabei ist die historische Güterstrecke von Antwerpen nach Duisburg noch gar nicht reaktiviert worden. Die von Verkehrsminister Oliver Wittke verkündete neue Variante der Trassenführung hat die Diskussionen aber schon kräftig angeheizt - vor allem in den betroffenen Ortschaften. Zu denen zählt auch Anrath.

Da Simon an der Süchtelner Straße, knapp 400 Meter von der Bahnlinie entfernt, auch zuhause ist, kommt sie 24 Stunden in den Genuss der Züge. "Ich finde es natürlich nicht gut, wenn die Strecke noch mehr befahren wird. Der Wohnwert ist schon erheblich gemindert und die Lärmbelastung entsprechend hoch", klagt die Anratherin. Sollte es wirklich zu der geplanten Trassenführung kommen, hofft sie auf Lärmschutz.

"Wir haben Glück. Wir wohnen weit genug weg und bekommen den Lärm der Züge nur bei bestimmten Wetter- und Windverhältnissen mit", erzählt Günter Schieferbein. An für sich hat er nichts gegen den Eisernen Rhein. Er sieht die Güter lieber auf dem Schienentransportweg als auf der Autobahn. Nichtsdestotrotz hofft er, dass entsprechender Lärmschutz angelegt wird, um den Menschen in Schienennähe ihre Lebensqualität auf längere Sicht zu erhalten.

"Ich lehne das einfach ab. Die Lärmbelästigung ist jetzt schon hoch genug", meint Doris Fuchs, die nur wenige Meter hinter der Bahnlinie wohnt.

Die zurzeit empfohlene Trassenführung behagt auch FDP-Ratsherr Ulrich Mischke nicht. Er sieht aber noch einen anderen Aspekt. "Wenn Gelder vorhanden sind, um eine neue Strecke von Niederkrüchten nach Viersen zu bauen, fragen wir uns, warum es keine neue Trasse geben kann, die weiter entfernt von den Wohngebieten in Anrath und Vorst liegen könnte."

Mit Ruhe und Gelassenheit geht es Simone Klein an. "Ich glaube, dass in den nächsten Jahren überhaupt nichts passieren wird. Die Niederländer spielen bei dem ganzen auch noch eine große Rolle und erst einmal müssen sich alle einig sein. Und das wird Jahre dauern", urteilt die junge Frau. Jetzt liege diese Trassenführung vor, wer wisse aber, wie es in drei Jahren aussehe. Dann werde wahrscheinlich wieder eine andere Strecke favorisiert.

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