Anrath: Austausch - Johannesschüler waren begeistert vom Wald in Lettland

Anrather absolvierten ein Praktikum in Smiltene.

Anrath. Es war noch viel kälter als hier. "Aber anders". So berichtet Jannik Peter von der Zeit im Wald von Lettland. "Man konnte keine Schneebälle machen", beschreibt er.

"Weil die Luft so trocken ist, klebte der Schnee nicht zusammen." Allerdings kamen die Beiden mit der Kälte besser klar, als in Deutschland.

Er hat zusammen mit seinem Klassenkameraden Florian Frehn das in der neunten Klasse fällige dreiwöchige Berufspraktikum im lettischen Smiltene absolviert.

Mit dieser Stadt unterhält Willich einen Freundschaftsvertrag. Die ersten Kontakte hatte Wolfgang Brock, Lehrer an der Johannesschule, geknüpft, die auch Florian und Jannik besuchen. Brock ist auch Geschäftsführer des deutsch-lettischen Freundschaftsvereins.

"Wir interessieren uns für landwirtschaftliche Berufe", begründet Florian den Einsatz. Für ihn kommt - dem Beispiel seines Vaters folgend - auch Maurer in Frage. Forstwirt steht für ihn nach dem Praktikum ebenfalls in der engeren Auswahl. Jannik könnte sich auch noch vorstellen, Tierpfleger zu werden.

Vielleicht kann er den Beruf bei dem Jahrespraktikum kennenlernen, das in der Johannesschule in der zehnten Klasse auf dem Plan steht. "Da sind die Schüler einmal in der Woche an einem Tag immer im gleichen Betrieb", erläutert Schulleiterin Karin Kirchmair.

Weil hier wegen des Winters in der Landwirtschaft nichts zu tun war, kamen sie auf die Idee, nach Lettland zu gehen. Die Johannesschule in Anrath pflegt als Europaschule Kontakte in das baltische Land, wie auch nach Ungarn und die Slowakei. Verständigt haben sich beide in Lettland in Deutsch "und mit Händen und Füßen."

Florian sei auf einen Mitarbeiter in der Firma gestoßen, "der war noch kleiner als ich, aber wir haben uns so gut verstanden", erzählt er mit leuchtenden Augen.

Die Tage in der Kälte verbrachten sie damit, Bäume zu fällen, die Ketten des Baggers zu reinigen und Holz mit der Axt zu spalten. "Wir waren immer beaufsichtigt und angeleitet", berichtet Jannik.

Die Quittung für die ungewohnte Tätigkeit: "Muskelkater an Stellen, von denen ich gar nicht wusste, dass ich dort Muskeln habe."

Sein Chef und seine Chefin waren zugleich seine Gasteltern. Die Gastgeschwister waren im gleichen Alter wie die beiden 16-Jährigen, man ging in der Freizeit Schlittschuhlaufen oder Snow-Boarden.

"Lettland ist mein Lieblingsland", sagt Jannik. Er hatte auch schon Austauschschüler in Anrath zu Gast. "Viel Platz, wenig Menschen", ergänzt Florian.

Die Gastfreundschaft sei toll, die Freundlichkeit der Menschen. Tagsüber bekamen beide von ihrer Gastmutter zwei große Thermoskannen heißen Tee mit und ein Paket mit Butterbroten. Die waren mit einem besonderen Fleisch belegt und mit Käse. Zur Begrüßung hatte es Sauerkraut gegeben. "Die lettische Küche ist ähnlich wie die deutsche", sagt Brock.

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