Anrath: 350 Fans feiern ihr Greenfeels

30 Bands wollten beim Anrather Festival in der Josefshalle auftreten. Sechs von ihnen standen jetzt auf der Bühne.

Anrath. "Anrath, was geht ab?" Lautes Jubeln antwortet Oleg Guzenko. Als der 22-jährige Sänger mit seiner Band Acoustic Rocks auf der Bühne steht, hat die Stimmung beim Greenfeels-Festival ihren Höhepunkt erreicht. Guzenko springt, singt, rappt, läuft unermüdlich von einer Bühnenseite zur andern.

Seine Energie überträgt sich aufs Publikum. Er hat die Rockfans in der Hand. Sie klatschen, tanzen, schwitzen und müssen sich in der Umbaupause draußen erst mal abkühlen.

Bereits zum fünften Mal gab es das Greenfeels-Festival am Samstagabend in der Josefshalle. Was 2004 von den Grünen ins Leben gerufen wurde, ist schon lange eine parteiunabhängige Veranstaltung und weit über Willich hinaus bekannt. 30 Bands hatten sich in diesem Jahr um einen Auftritt beworben.

Sechs wählten die Veranstalter aus - und die hatten es in sich. Für die fünf Anrather von Interlude war das Festival ein Heimspiel. "Wir wollten schon immer mal beim Greenfeels spielen, endlich hat’s geklappt", freut sich Bassist Thomas Schaub (22).

Mit dem Auftritt ist die Band im Großen und Ganzen zufrieden. "Wir konnten nicht so viel proben, da wir mittlerweile alle in anderen Städten studieren", sagte Schlagzeuger Andreas Puyskens (22). Für die Fans machte das aber keinen Unterschied. Sie feierten zum Metal-Sound der Band ordentlich ab.

Die "Vincent Raven Band" bot eine besondere Show. Sänger Durstin war nicht nur blutverschmiert, sondern ließ sich am Ende des Auftritts auf einem Sarg von der Bühne tragen. "Da muss ich mir selber manchmal das Lachen verkneifen", gesteht Schlagzeuger Stephan (27). Die vier Krefelder nehmen sich selber nicht ganz so ernst. Für sie ist die Unterhaltung so wichtig wie die Musik. Ihr Hardrock kam bei den Fans super an.

Neben dem explosiven Mix aus Rock und Hip-Hop von Acoustic Rocks begeisterten The Deen mit kraftvoller Gitarrenmusik. Smokebox fielen durch die prägnante Stimme des Sängers Herr Tetzlav auf. Die Duisburger The Kleins boten einen lauten, punkrockigen Abschluss und ließen die Musikfreunde erschöpft und glücklich nach Hause gehen.

Am Ende war das achtköpfige Organisationsteam um Georg Müller (26) und Sebastian Dornfeld (26) vollkommen zufrieden. 350 Rockbegeisterte waren da.

Das seien zwar weniger als in den letzten Jahren, doch die Konkurrenz nehme auch immer mehr zu. Im nächsten Jahr soll’s weiter gehen. "Wir wollen, dass Anrath jedes Jahr ein Event hat und dass wir jungen Bands eine Bühne bieten können", sagt Müller, der mit seinem Team ehrenamtlich arbeitet. Die Nachfrage ist auf jeden Fall groß genug.

Die meisten waren schon in den Jahren zuvor da. "Das Greenfeels ist mittlerweile eine Institution", sagt Christina Heikamp aus Anrath. Und Svenja Richter ergänzt: "Ich komme bestimmt wieder."

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