Robert-Schuman-Europaschule Alte Jeans für ein besseres Klima

Willich · Am RSE gibt es nun eine Sammelstelle für Jeans-Recycling. Aus den Jeans wird in Münster wieder Baumwolle hergestellt. Warum das gut für das Klima ist.

Bürgermeister Christian Pakusch lobte die Aktion.

Bürgermeister Christian Pakusch lobte die Aktion.

Foto: Stadt Willich

(Red) Die Willicher Robert-Schuman-Europaschule (RSE) macht mit: Jetzt hat man eine Sammelstelle für Jeans-Recycling „eingeweiht“ – und Willichs Bürgermeister Christian Pakusch war für die ökonomisch wie ökologisch sinnvolle Idee schnell zu begeistern. Er war jetzt beim Start der Aktion dabei.

Hintergrund: Denimstoff eignet sich aufgrund des hohen Baumwollanteils sehr gut für Textilrecycling; sind mindestens 95 Prozent Baumwolle im Gewebe, kann das Kleidungsstück zunächst in die blaue Sammeltonne und danach zum Recycling, um anschließend neue Pullover daraus herzustellen. Was offensichtlich funktioniert: Seit März läuft die Aktion einer Kölner Initiative („IGLU“, eine Drehscheibe für nachhaltigen Konsum mit Fokus aufs Textile), aktuell wurden seither fast acht Tonnen ausrangierte Jeans zum Recycling gesammelt, rund 52 Millionen Liter Wasser und rund 119 Tonnen Tonnen CO2-Emissionen in der Produktion vermieden. Weltweit werden über 20 Millionen Tonnen Baumwolle für die Herstellung von Kleidung produziert, mehr als ein Drittel werden zu Jeansstoff verarbeitet, und die Produktion von einem Kilo Baumwolle benötigt viel Wasser: pro neuer Jeans umgerechnet rund 8000 Liter. Dazu kommen noch 35 Kilogramm CO2 und jede Menge Chemikalien – eine traurige Öko-Bilanz der Jeans.

Kleidungsstücke aus recycelten Fasern sparen dagegen zwei Drittel des Wassers, verbrauchen viel weniger CO2 und sind damit wesentlich klimafreundlicher. Konkret werden die gesammelten Jeans zu einer Textilrecycling-Firma bei Münster gebracht, dort wird die Jeans gerissen, geschreddert und über riesige Walzen so lange klein gemacht, bis der (Roh)Stoff aussieht wie herkömmliche Baumwolle – nur halt in Blau. Dann geht das Material zu einem Garnhersteller, der es mit frischer Baumwolle in einer Zentrifuge mischt, woraus dann neuer Baumwollfaden, Baumwollgarn zur Produktion gewonnen wird.

Pakusch war von der Initiative der Schüler begeistert – zumal sich die Schüler derzeit auch noch mit einer (anderen) Sammelaktion für die Willicher Tafel einsetzen, wie er vor Ort erfuhr: „Meinen Respekt für derartiges Engagement“, lobte er die jungen Frauen und Männer und kündigte an, bald mal mit alten Jeans längszukommen und so die blaue Sammeltonne zu bestücken: Ganz sicher, so Pakusch mit einem Augenzwinkern, habe seine Frau da schon das eine oder andere ältere „Modell“ im Auge, das man eher aussortieren sollte.

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