Ahorn-Retter „kurz vor dem Ziel“

Die Initiative hat nach eigenem Bekunden bereits 2265 der benötigten 2600 Unterschriften gesammelt.

Ahorn-Retter „kurz vor dem Ziel“
Foto: Reimann

Willich. Christa Disselkamp, Sprecherin der Bürgerinitiative „Pro Kugelahorn auf dem Willicher Markt“, ist sich sicher: „Wir sind kurz vor dem Ziel.“ Noch bis Ende September sammelt die Initiative Unterschriften für ein Bürgerbegehren zur Rettung der 20 Bäume. Doch schon jetzt habe man 2265 Unterschriften gesammelt, erklärte sie auf Nachfrage der WZ.

Gestern hatte die Initiative erstmals einen Info-Stand auf dem Wochenmarkt aufgebaut. „Es ist supergut gelaufen“, bilanzierte Disselkamp im Anschluss. Viele Leute seien ganz gezielt gekommen, etwa 150 hätten sich dem Bürgerbegehren mit ihrer Unterschrift angeschlossen. Der Info-Stand soll jetzt jeden Donnerstag bis einschließlich 24. September auf dem Markt stehen.

Der Stadtrat hatte noch in seiner Juni-Sitzung bekräftigt, dass die Bäume verschwinden sollen. Nur die Grünen stimmten dagegen. Mit Blick auf den Erfolg der Initiative steigt offenbar in der Politik die Nervosität. So kritisierte die FDP gestern die Unterschriftenliste.

„Als Mitglied im Ausschuss Transparenz und Bürgerbeteiligung bin ich erfreut, wenn die Bürger sich an der Gestaltung ihrer Stadt beteiligen“, erklärte Ratsmitglied Karl-Heinz Koch. Eine Aussage über das Ziel des Bürgerbegehrens müsse jedoch einfach und eindeutig dargestellt werden. Das jetzt vorliegende Unterschriftenblatt von „Pro Kugelahorn“ mache dagegen vor der Unterschrift ein Studium des umfangreichen Textes notwendig, um eine richtige Entscheidung zu treffen. „Bei der Kostenbetrachtung ist der Aufwand für den Bürgerentscheid ausgelassen. Damit sind die Kosten unvollständig dargestellt“, so die FDP

Nach vorliegender Schätzung entstünden für Neuplanung und Durchführung des Bürgerentscheids Kosten von mehr als 100 000 Euro — und mindestens zwei Jahre keine Marktveränderung. Zudem sei die Erweiterung der Gastronomie im Hinzen-Haus davon betroffen.

Auch in der Sache enthalte die Unterlage zur Bürgerbeteiligung Fehler. Von 20 Bäumen seien mindestens vier für die notwendige Erweiterung der Hinzen-Haus-Gastronomie zu entfernen. Ein Wintergarten ermögliche erst ein wirtschaftliches Betreiben und sichere damit eine weitere Belebung des Platzes. Des Weiteren seien drei Bäume krank, somit handele es sich lediglich um 13 verbleibende Bäume, so die Liberalen.

Wie die FDP weiter ausführt, sei beim Besuch der Veranstaltung „Pro Kugelahorn“ ein Dialog über mögliche Alternativen wie Ersatzbepflanzungen nicht gewünscht gewesen. Dies bedauere man besonders.

Christa Disselkamp erklärte gegenüber der WZ allerdings, dass man nach wie vor für Umpflanzungen, wie sie im Stadtrat angesprochen worden waren, offen sei. Eine völlige Abholzung der Bäume komme für die Initiative nicht in Frage. Möglicherweise gebe es noch in diesem Monat ein Gespräch mit der Stadt. Mit Planer Steffen Bayerlein habe sie darüber bereits gesprochen.

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