Ära Kersten bei der UWT ist vorbei

Urgestein der Unabhängigen tritt bei Wahl nicht mehr an.

Tönisvorst. Franz Kersten (81), langjähriger Fraktionschef und Urgestein der Unabhängigen Wählergemeinschaft Tönisvorst (UWT), tritt zur Kommunalwahl am 30.August nicht mehr an. Und auch der rund 30 Jahre jüngere Georg Hermes wird ab Herbst im neuen Stadtrat nicht mehr vertreten sein. Diese Personalentscheidungen wurden am Montagabend bei der Jahreshauptversammlung der UWT getroffen.

Die Presse war zu dem Treffen im Mertenshof nicht eingeladen worden. Ob Vorsitzender Frank Holzki wohl Ärger erwartet hatte? Schließlich hatte sich Kersten über Wochen kämpferisch gezeigt: Von den "jungen Wilden" in der UWT wollte er sich nicht vor die Tür setzen lassen und erhob deshalb Anspruch auf Platz 2 der Reserveliste. Zur Versammlung am Montagabend, die sehr ruhig und relativ harmonisch verlief, erschien der Vorster dann aber nicht mehr.

Vor einem Jahr hatte Frank Holzki noch die Befürchtung geäußert, dass die UWT aus Überalterungsgründen von der politischen Bühne verschwinden könnte. Da hat man durch Mitgliederwerbung bei jungen Leuten gegengesteuert. Offenbar mit Erfolg: Sämtliche Wahlkreise und auch die Reserveliste konnten besetzt werden. Gleich mehrere Kandidaten sind zwischen 18 und 40 Jahren.

Der Generationenwechsel hat also stattgefunden. Henny Schlossmacher dankte Franz Kersten in Abwesenheit für sein Wirken für die UWT. 20 Jahre hatte er deren Kurs bestimmt. Georg Hermes, lange als Nachfolger von Kersten im Gespräch, eröffnet in Berlin eine Niederlassung seiner Krefelder Steuerberatungsgesellschaft und will dort "vor Ort" sein. Deshalb verzichtet er auf eine Ratskandidatur, bleibt der UWT jedoch als stellvertretender Vorsitzender verbunden.

Die Wahlen zum Vorstand ergaben außerdem die Wiederwahl von Frank Holzki als Vorsitzender sowie von Peter Lambertz als Stellvertreter. Schriftführer und Kassenwart in Personalunion bleibt Jürgen Löwel. Beisitzer wurden Axel Brink und Ingo Bräunig. Neuer Kassenprüfer wurde Michael Lambertz. Alle Vorstandposten sind für zwei Jahre besetzt.

Nach den Wahlen stellte Peter Lambertz das Wahlprogramm der UWT vor. Der gemeinsame Bürgermeisterkandidat von UWT und FDP, der Düsseldorfer Christian Hoechtlen, erläuterte zudem seine Vorstellungen zur Optimierung der Verwaltung und Wirtschaftsförderung sowie zur Entkoppelung von Politik und Verwaltung. Für seinen Kurzvortrag bekam er lang anhaltenden Beifall.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort