action medeor in Vorst: Pro Tag gibt’s 1000 Tote

Die action medeor hat Spender über das südafrikanische Projekt Hokisa informiert. Zu Gast war Mit-Initiator Lutz van Dijk.

Vorst. Über den Armensiedlung Südafrikas schwelen Gewalt und Krankheit. Im südlichsten Township, Masiphumelele, ist die Hälfte der 30.000 Bewohner HIV positiv. Auch viele Kinder sind infiziert oder haben ihre Eltern durch die Krankheit verloren.

Grund für die Tönisvorster Hilfsorganisation action medeor, einzugreifen. Seit etwa vier Jahren beteiligt sich die action medeor an dem Projekt Hokisa (Homes for Kids in South Africa), das betroffenen Kindern ein sicheres Zuhause, Bildung und ärztliche Versorgung bietet.

Lutz van Dijk, Historiker und Pädagoge, stellte vor rund 50 geladenen Spendern und Interessierten in der Vorster Zentrale das von ihm mit initiierte Projekt und seine Fortschritte vor. 20Kinder wohnen derzeit in dem Kinderhaus Masiphumelele. Ohne das Projekt, sind sich Ärzte und Projektleiter sicher, wären die Kinder, die auf dem Spielplatz des Kinderhauses toben, nicht mehr am Leben.

Vor 15 Jahren, so erzählt van Dijk, haben er und Karin Chubb, Dozentin an der Western Cape University, bereits mit der Planung für das Projekt für die von HIV und Aids betroffene Kinder begonnen. Am Weltaidstag im Dezember 2002 eröffnete Erzbischof und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu das Kinderhaus.

"Pro Tag gibt es 2000 neu Infizierte, pro Tag sterben zirka 1000 Menschen an den Folgen von Aids", sagt van Dijk, "das ist so, als wenn jeden Tag zwei große Passagiermaschinen über Südafrika abstürzten". Und fragt: "Wie kann das sein in einem der reichsten, wenn nicht sogar dem reichsten Land Afrikas?"

Mangelhafte Aufklärungsarbeit und die politische Zerrissenheit des Landes haben zu dieser alarmierenden Entwicklung geführt. Das von action medeor unterstütze Kinderhaus soll dem entgegenwirken. Mit Bildungs- und Freizeitangeboten werden Jugendliche, junge Erwachsene und Eltern aus der Umgebung über die in Südafrika stark stigmatisierte Krankheit aufgeklärt.

"Ich weiß, dass man damit nicht das ganze Land verändern kann", sagt van Dijk, "aber die Kinder können so trotz ihrer Erkrankung ein gutes Leben führen."

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