Abrechnung dauerte acht Wochen

Ein Rentner liegt im Streit mit den Stadtwerken. Dort hatte er gekündigt – und musste dann auf sein Geld warten.

Willich. "Ich will verhindern, dass es anderen Menschen so ergeht wie mir", sagt Klaus Rum aus Willich. Er ärgert sich über die Stadtwerke Willich. Insgesamt acht Wochen musste er auf seine Endabrechnung warten.

Um Geld zu sparen, wollte der 75-jährige Rentner seinen Gas-Anbieter wechseln. Zum 1. Oktober sollte sein Gas nicht mehr von den Stadtwerken, sondern vom Anbieter Xool-Gas kommen. Zunächst versuchte er es per Telefon: "Das war witzlos. Es folgte keine Reaktion". Dann richtete er einen Brief persönlich an Geschäftsführer Albert Lopez.

Prompt trudelte ein Entschuldigungsschreiben der Stadtwerke ins Haus. Eine rasche Abwicklung sei ihm versprochen worden, sagt Rum. Als er nach einer Woche immer noch keine Abrechnung bekam, rief er erneut an. "Der Brief ist unterwegs", teilte man ihm mit.

Doch er erreichte den Willicher nie. Bei einer erneuten Nachfrage erklärte man ihm, er sei wohl verloren gegangen. "Das war doch ganz klar eine Ausrede", sagt Rum. Er ist sich sicher, dass die Verzögerung damit zusammenhängt, dass er eine Rückzahlung von 350 Euro zu erwarten hat.

"Ich unterstelle den Stadtwerken, dass dieses Vorgehen System hat", so Rum. Bei der Bank müsse man in so einem Fall Zinsen zahlen. "Eine Verzinsung des Guthabens in Höhe der Girokonto-Überziehungszinsen wäre doch angemessen. Dann hätten die Stadtwerke bestimmt auch schneller reagiert", sagt Rum. In seiner Familie habe es bereits ähnliche Fälle gegeben. Jetzt, nach acht Wochen Wartezeit, etlichen Briefen und Anrufen, hat er nun seine Abrechnung erhalten.

"Normalerweise dauert es vier bis sechs Wochen", sagt Albert Lopez, Geschäftsführer der Stadtwerke Willich. Im Einzelfall könne es aber auch schon einmal kleinere Verzögerungen geben. "Das ist nicht schön, aber auch kein Drama", sagt Lopez. Ein Anbieter-Wechsel sei mit einem Umzug gleichzusetzen. Im Fall von Rum habe man alle Fristen eingehalten, es sei ein "sauber abgelaufener Vorgang" gewesen, so Lopez.

Zu den Vorwürfen von Rum, es habe so lange gedauert, da eine Rückzahlung im Raum stand, sagt der Geschäftsführer: "Solche kleinen Beträge interessieren uns nicht und stehen in keinerlei Relation zum Aufwand". Auch für den Vorstoß des Rentners bezüglich der Zinsen hat er kein Verständnis. Umgekehrt verlange man ja auch keine Zinsen, wenn die Nachzahlung eines Kunden nicht ganz pünktlich komme.

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