Ab 2014 mehr Patienten im Tönisvorster Krankenhaus

Die Alexianer kündigen Investitionen und Bestandsschutz bis 2020 an.

Tönisvorst. Im Straßen-Viereck von Westring, Hospital-, Kolping- und Gelderner Straße könnten ab 2014 die Parkplätze knapp werden. Denn das Antoniuszentrum erwartet deutlich mehr Besuch am Krankenbett. Der künftige Eigentümer, die Alexianer Krefeld GmbH, will die Patienten-Frequenz im Tönisvorster Krankenhaus erhöhen.

Nur ein Beispiel: Statt der bisher 500 Stationären pro Jahr auf der chirurgischen Station sollen künftig 1500 bis 1700 Patienten behandelt werden. Gespräche mit niedergelassenen Ärzten, die im Haus operieren sollen, laufen. Darunter ist eine Praxis aus der Region, die allein schon für 15 bis 18 Patienten pro Woche OP-Termine ausmachen könnte. Klares Ziel der neuen Hausherren: Starke Zahlen durch bessere Auslastung, mehr Kooperation und ärztlichen Austausch, damit sich der Standort Tönisvorst, angedockt an Krefeld, für den Krankenhaus-Riesen rechnet.

Wenn Kartell- und Aufsichtsbehörden nicht Nein sagen, wird die Stadt Tönisvorst, die 100 Prozent der Gesellschaftsanteile an der Antoniuszentrum GmbH trägt, diese komplett an die Alexianer übertragen. Die Übernahme von Krankenhaus, geriatrischer Reha und den zwei Seniorenhäusern wird für Anfang 2014 angestrebt. Die Stadt sieht keinen Cent, behält aber das Krankenhaus-Gebäude in St. Tönis samt Grundstück und kann, sollte das Krankenhauss auf lange Sicht doch nicht zu halten sein, die Immobilie ent- oder abwickeln. Uwe Leuchtenberg, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Antoniuszentrums GmbH: „Dann kann uns das wie in Willich nicht passieren.“

Die Alexianer nutzen das Gebäude mietfrei. Als neue Eigentümer übernehmen sie die defizitäre Gesellschaft. Von „einem sechsstelligen Betrag“ ist die Rede — es dürfte ein hoher sechsstelliger sein. „Keine Million“, betonte Bürgermeister Thomas Goßen. Die „Million“ fällt, als Michael Wilke, Regionalgeschäftsführer der Alexianer Krefeld, geplante Investitionen anspricht. „Den Bauantrag für den Umbau des OP-Bereichs wollen wir in den ersten drei Monaten nach der Übernahme einreichen.“ Die beiden OP-Säle für die Innere und die Chirurgie sollen hochmoderne Einheiten werden.

Operationen, die nicht in St. Tönis gemacht werden können, werden im acht Kilometer weit entfernten Alexianer-Haus Maria Hilf in Krefeld angesetzt. Im Bereich der Chirurgie pendeln Ärzte bereits zwischen beiden Arbeitsstätten. Für die Abteilung Innere Medizin, sagt Wilke, „wäre eine solche Verknüpfung nicht unbedingt erforderlich. Die Abteilung mit 75 Plan-Betten sollte in sich selbst tragfähig sein“. Die Infrastruktur in Tönisvorst sollen künftig auch mehr Patienten aus Krefeld nutzen. Damit dürften ab 2014 mehr Autos mit KR-Kennzeichen in den Parknischen rund um das Antoniuszentrum stehen.

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