20 Nations-Rallye Rallye durch Europa: „Teamgeist war toll“

Tönisvorst · Zwei Tönisvorster in 20 Ländern – die WZ hat sie medial begleitet. Nun zurück, erzählen Simon Diener und Bernd Monk von ihrem Abenteuer.

 Grandiose Landschaften haben sich den Teams auf der Rallye-Strecke in Ost- und Südeuropa geboten.  

Grandiose Landschaften haben sich den Teams auf der Rallye-Strecke in Ost- und Südeuropa geboten.  

Foto: Simon Diener

Sie sind zurück, haben tausende Eindrücke von Begegnungen auf 7500 Kilometern durch 20 europäische Länder im Kopf. Jetzt lassen die Tönisvorster Simon Diener und Bernd Monk die 16 Tage der „20 Nations-Rallye“ Revue passieren.

Was war der landschaftlich schönste Aussichtspunkt der Rallye?

Simon Diener und Bernd Monk: Das waren die Berge und Alpenpässe in der Schweiz und Österreich. Highlight war die Transfogarascher Hochstraße, eine superschöne Panorama-Straße in Rumänien.

Das beste Team-Erlebnis mit anderen Rallye-Teams…?

Diener: ...war der Zusammenhalt. In Rumänien hatte ein Team Probleme mit der Kupplung. Wir stellten gemeinsam fest, dass zu wenig Hydraulikflüssigkeit im System war und das ganze Luft gezogen hatte. Dann ging es Schlag auf Schlag: Ein Team zauberte die passende Flüssigkeit hervor, der Wagen wurde aufgebockt, einer schüttete Flüssigkeit in den Behälter, der nächste betätigte gleichmäßig das Kupplungspedal und ich lag unterm Auto und machte mich an der Entlüftungsschraube zu schaffen. Nach 30 Minuten lief der Wagen wieder.

Der Mercedes Kombi war…

Diener: ...Langstrecken-tauglich und zuverlässig. Durch unseren Innenausbau mit Bett und genügend Stauraum auch außerordentlich praktisch.

Welche Strecke war fahrerisch die größte Herausforderung?

Diener/Monk: Die durchschnittlichen Straßen und Bergstrecken in Montenegro, Albanien und Mazedonien waren voller Schlaglöcher, mit großen Wellen. Asphaltstücke fehlten. Sehr tückisch, wenn man keine freie Sicht nach vorn hat. Drei Fahrzeuge haben sich Schäden an den Auspuffanlagen und Unterböden geholt, die auf der Strecke repariert werden konnten.

Reisen bildet. Welche Erkenntnis nehmen Sie von der Tour mit?

Diener/Monk: Wir sind gereist, wie man es früher gemacht hat, als es noch keine Navigationsgeräte gab. Auf die Landkarte geschaut, ungefähre Strecke eingezeichnet und los. Das funktioniert super. Noch dazu kommt man so mit Fremden und meistens netten Leuten in Kontakt. Uns ist klar geworden, wie gut es uns in unserer Gesellschaft geht. Wir sind gelegentlich durch abgelegene, sehr arme Gegenden gefahren, durch Slums, wo man sich nachdenklich fragt: So etwas gibt es noch in Europa?

Mit welchen Sprachen haben Sie sich verständigt?

Diener/Monk: Wir haben es häufig auf Englisch probiert, uns sonst mit Händen und Füßen oder einem Blatt Papier und Stift verständigt.

Welches Land hat Sie von der Gastfreundschaft der Menschen am meisten beeindruckt?

Diener: Gastfreundschaft in den Albanischen Bergen. Wir hatten uns in der Dämmerung verfahren, kamen zu einer Hütte, fragten nach dem Weg und wurden prompt auf einen Kaffee eingeladen. Wir hätten auch übernachten können, mussten aber weiter.

Was schmeckte am besten aus der Benz-Bord-Küche?

Diener/Monk: Drei Tage vor Ende der Rallye dachten wir uns: Lass uns doch noch ein Gericht im Motorraum kochen. Das erste, eine Pizza, war uns zu einfach. Wir gingen in einen Laden, entschieden uns für Maiskolben und Rinderbraten. Alles dezent gewürzt, getrennt in Alufolie verpackt, und auf der Ansaugbrücke befestigt. Zehn Stunden später bei 90 Grad wagten wir einen ersten Blick und waren höchst erfreut. Die Maiskolben waren perfekt geschmort, das Rinderfilet „on point“ gegart.

Was war die brenzligste Situation während der Fahrt?

Diener/Monk: Wir sind mit hoher Geschwindigkeit einen Berg runtergefahren. Hinter der Kurve stand plötzlich eine Schafherde. Wir haben eine Vollbremsung hingelegt und standen quer auf der Straße.

Würden Sie wieder bei der Rallye starten?

Diener/Monk: Das ist definitiv eine Option. Uns könnten auch andere Touren gefallen. Es gibt Rallyes durch Süd- und Westeuropa, Richtung Nordkap oder bis Südafrika.

Wie viele Kilometer hat der Mercedes jetzt auf dem Tacho?

Diener: Es sind jetzt knapp 489 000 Kilometer. Erstmal wollen wir ihn behalten, als Übernachtungsmöglichkeit auf Festivals oder um weitere Touren in Angriff zu nehmen.

Wie hoch ist die Spendensumme für action medeor mittlerweile?

Diener/Monk: Der aktuelle Spendenstand beträgt 1600 Euro. Eine ganze Menge, worüber wir uns wirklich freuen und action medeor ordentlich unterstützen können.

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