Wie sicher sind Planwagenfahrten?
Fahrten mit Pferdegespannen sind am Vatertag beliebt. Die WZ erklärt, worauf man achten sollte.
Kreis Viersen. Ausgelassene Stimmung, ein geselliger Nachmittag unter Freunden und je nach Anlass eine nicht unerhebliche Menge Alkohol — Planwagenfahrten sind am ganzen Niederrhein beliebt. Doch sie bergen auch Gefahren. Mitte Mai endet die lustige Fahrt für einen jungen Mann aus Grefrath im Krankenhaus. Der junge Mann war während der Fahrt auf die Straße gestürzt. Der Fahrer, der den Wagen mit einem Traktor gezogen hatte, hatte weder eine gültige Fahrerlaubnis noch die erforderliche Genehmigung.
Aus Sicht der Polizei im Kreis Viersen handelt es sich um einen Einzelfall. „Illegale Planwagenfahrten“ wie die oben beschriebene würden selten auffallen. Am Vatertag bestehe besonders bei Sonnenschein eher ein allgemeines Unfallrisiko. „Bei entsprechend gutem Wetter kommt es an diesem Tag vermehrt zu Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Fahrrad- und Kradfahrern. Bei Verkehrskontrollen werden vermehrt Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss festgestellt“, sagt Polizeisprecherin Antje Heymanns. Sie rät, vor der Planwagenfahrt in Erfahrung zu bringen, wie viele Personen auf dem Planwagen mitfahren dürfen und sich ein entsprechendes Fahrabzeichen zeigen zu lassen.
Außerdem sollten die Gäste darauf achten, den Alkoholkonsum auf ein Maß zu beschränken, „bei dem man noch in der Lage ist, die im Straßenverkehr erforderliche Sorgfalt walten zu lassen“ und andere nicht „zu belästigen, zu behindern oder sogar zu gefährden.“
Dass die Fahrgäste Alkohol trinken und Spaß haben, ist für Willi Mertens vom Diepeshof in Willich selbstverständlich. Aber: Bei ihm steht die Sicherheit der Personen an Bord seines Planwagens mit Pferdegespann an erster Stelle — auch wenn er dafür mal lauter werden muss. „Sie können trinken und lachen, aber die Tür muss zu sein und alle müssen sitzen bleiben“, sagt Mertens, der seit 28 Jahren Fahrten durch die idyllische Landschaft am Niederrhein anbietet.
Seinen selbstgebauten Planwagen hat er sich vom TÜV abnehmen lassen. Im Sauerland hat er ein Fahrabzeichen gemacht, für das er unter anderem einen Parcours bewältigen musste. Was Mertens immer noch verwundert: „In NRW kann sich theoretisch jeder eine Kutsche zusammenbasteln und Fahrten anbieten. Ich wurde lediglich vom Veterinäramt kontrolliert.“