Weißes Reh entzückt Wanderer

Viele Spaziergänger hielten das seltene Tier für einen weißen Hund.

Weißes Reh entzückt Wanderer
Foto: Theo Titz

Mönchengladbach. Die Meldung hat auch Dirk J. Brauner, Obmann für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Kreisjägerschaft Mönchengladbach, erstaunt: In einem 916 Hektar großen Waldstück auf dem Stadtgebiet lebt ein kleines weißes Reh. Wie im Märchen erschien es kurz vor Weihnachten. Schon vor Jahren habe ein Revierpächter immer mal wieder ein weißes Reh gesehen. „Aber das müsste jetzt schon älter sein, und dieses hier ist jung. Es könnte sein, dass es sich hier um Nachwuchs der weißen Ricke handelt“, sagt Brauner.

Auch Waldspaziergänger bekamen das Reh schon zu Gesicht. Einige trauten ihren Augen nicht, andere dachten, es handele sich um einen großen weißen Hund. Doch es ist eindeutig ein Reh. Gejagt wird das sehr seltene Tier übrigens nicht — zumindest nicht von den Jägern. „Wir wollen diese seltene Art erhalten“, versichert Brauner. Und falls Wilderer auf die Idee kommen sollten? „Das ist ein Straftatbestand“, warnt Brauner. Außerdem bringt das Schießen weißer Rehe laut Aberglauben großes Unglück.

Egal, ob es sich um Albino-Reh mit roten Augen handelt oder einfach nur um ein Tier, dem ein Gen fehlt und das deshalb ein weißes Fell hat — beides sei äußerst rar, sagt Brauner. Denn die Tiere könnten sich wegen der fehlenden Tarnfarbe nicht so gut verstecken. Ganz junge weiße Kitze würden deshalb häufiger Opfer von natürlichen Feinden wie zum Beispiel Füchsen. Die Kreisjägerschaft hofft, dass sich auch dieses weiße Reh fortpflanzt und lange lebt.

Selbst in Jagd-Fachmagazinen werden Bilder von weißen Rehen als Rarität abgedruckt. „Zwar nicht in unserer Region, aber in sumpfigen Gebieten kommen auch schwarze Rehe vor“, berichtet Brauner.

Die Natur hält oft Überraschungen bereit. Am Schloss Rheydt wurde jahrelang ein goldener Fisch von kapitalem Ausmaß gesichtet. Tatsächlich handelte es sich um einen Goldfisch. Die Tiere bleiben in Aquarien relativ klein. Werden sie in Seen oder Teichen mit viel Platz und einer vielfältigen Ernährung ausgesetzt, können sie schier unglaubliche Dimensionen annehmen und so groß werden wie Karpfen oder Forellen. Der Goldfisch von Rheydt bekam übrigens Gesellschaft — von einem weiteren mutierten Artgenossen. Irgendwann verschwanden die beiden. Wohin, weiß keiner. Essbar sollen Ziergoldfische auf jeden Fall nicht sein.

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