Viersener setzt sich erfolgreich für ein Treppengeländer ein

Mangels Handlauf ist der Abstieg auf den Treppen am Forum riskant. Der Kreis verspricht Besserung: Ein Geländer soll kommen.

Viersener setzt sich erfolgreich für ein Treppengeländer ein
Foto: Jörg Knappe

Viersen. Hans-Henning Karaschewski ist ein engagierter Bürger. Auch deshalb besucht er regelmäßig die Ausschusssitzungen der Stadt Viersen. Seit einigen Wochen aber fühlt er sich auf dem Heimweg nicht mehr sicher. „Am Treppenabgang in Richtung Red-Star-Skulptur gibt es keine Möglichkeit, sich festzuhalten“, sagt er. Für Karaschweski ein Unding — weshalb er jetzt für die Installation eines Treppengeländers kämpft.

Rückblick: Nach einer Ausschusssitzung im vergangenen Februar ist es bereits dunkel, als Karaschewski das Kreishaus verlässt. An einem der Treppenabgänge ist die Sicht besonders schlecht. „Kein Wunder, denn es brannten zwei von drei Leuchten nicht“, sagt er. Was sein Sicherheitsgefühl noch verschlechtert, ist die fehlende Möglichkeit, sich irgendwo festzuhalten: „Ich musste mich die Treppe heruntertasten.“

Insbesondere im Winter sieht man häufiger Menschen, die vorsichtig und sehr langsam die steile Treppe hinuntergehen. Seither fordert Karaschewski mehr Sicherheit für Fußgänger am Forum. Kurz nach jener Ausschusssitzung im vergangenen Winter entschließt er sich, den Kreis Viersen mit dem Beleuchtungsproblem und den aus seiner Sicht dringend notwendigen Handläufen zu konfrontieren.

Als Antwort auf die Frage nach besseren Beleuchtungsmöglichkeiten erklärt ihm ein Mitarbeiter wenig später, eine defekte Leitung sei bereits ausgetauscht worden. Zudem sei nach dem Wechsel der Leuchtmittel wieder eine ausreichende Beleuchtung gegeben. Eine Umrüstung der Lampen auf modernere Varianten, wie von Karaschweski angeregt, sei im Haushalt aber nicht vorgesehen und komme derzeit nicht infrage.

Bleibt das Problem des fehlenden Geländers am Treppenabgang. Zu diesem Punkt erklärt ein Kreismitarbeiter vor wenigen Wochen schriftlich, die Einrichtung der Treppenanlage sei beim damaligen Bau nach der Baugenehmigung erfolgt — eine Anforderung von beidseitigen Handläufen sei in dieser Genehmigung nicht vorgesehen. Für Karaschewski zählt dieses Argument jedoch nicht. „Das kann nicht der heutige Stand sein. Was sollen denn Menschen tun, die sich noch schlechter bewegen können als ich?“

Doch gestern kommt eine erfreuliche Antwort aus dem Kreishaus: „Ein Geländer an dieser Stelle ist zwar baurechtlich nicht gefordert“, betont der zuständige Amtsleiter für Personal und Organisation, Karl Schippers. „Wir werden die Anregung aber aufgreifen und auch die Treppenseite vom Forum Richtung ,Red Star’ mit einem Handlauf ausstatten“, kündigte er an.

Für Hans-Henning Karaschewski ist diese Nachricht das vorläufige Ende eines langen Kampfes. Grundsätzlich, so sagt er, sei es „toll, dass es geklappt hat“. Dennoch bleibe für ihn ein fader Beigeschmack, wie er erklärt. „Es ist traurig, dass Aussagen des kleinen Bürgers häufig nichts erreichen. Oft muss man sich erst einen starken Partner suchen und lange kämpfen, um wirklich etwas zu erreichen.“

Zumindest, was den neuen Handlauf am Forum angeht, scheint er den Kampf gewonnen zu haben.

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