WM-Fieber am Plenzenbusch

Zwei Testspiele absolvierte die deutsche Damen-Nationalmannschaft am Wochenende gegen Olympiasieger Niederlande.

Viersen. Billard-Artisten und Hochsprung-Cracks - Viersen hat schon eine Menge Weltklassesport gesehen. Das vergangene Wochenende bot den Sport-Fans in der Kreisstadt allerdings ein besonders Highlight.

Die Deutsche Hockeynationalmannschaft der Damen empfing zum letzten Test vor der Abreise zur Weltmeisterschaft nach Rosario (Argentinien) den aktuellen Weltmeister, Olympiasieger und Weltranglisten-Ersten aus den Niederlanden auf der Kunstrasenanlage am Plenzenbusch.

Am Samstag und Sonntag traf der WM-Kader von Bundestrainer Michael Behrmann zweimal auf die "Oranje"-Auswahl. Ein Leckerbissen für die Hockeyfans aus Viersen und dem Umland.

Und ein herausragendes Ereignis für den Viersener Tennis- und Hockeyclub 1896. Rund 60 Mitglieder des VTHC legten sich unter der Regie des 2. Vereinsvorsitzenden Ulrich Müller mächtig ins Zeug und schufen einen perfekten Rahmen für den Ländervergleich.

Die Bedingungen hätten kaum besser sein können. Am Samstag strahlte die Sonne mit den Besuchern um die Wette. Frank Schippers von der Viersener Karnevals-Gesellschaft "Fideles Kränzchen" und sein niederländischer Kollege Frank van Gerven sorgten für eine gelungene Moderation des Spektakels.

Die Juxkapelle "De Mootwörmer und Freunde" aus dem benachbarten Venlo sorgte lautstark für die typisch niederländische Stadionatmosphäre und brachte die gut 500 Zuschauer in Stimmung. Der Viersener Physiotherapeut Leonard van den Brand, selbst Mitglied der "Mootwörmer", hatte seine Musikerkollegen für das Event begeistern können.

Begeistert war auch Ulrich Müller. "Wir haben viele Jahre auf diesen Tag hingearbeitet." Nun würden die Früchte für die konsequente und erfolgreiche Vereinsarbeit geerntet. Mitgliederzuwachs, neuer Kunstrasenplatz und nun die Hockey-Länderspiele als Sahnehäubchen.

Sportlich bekamen die Zuschauer an beiden Tagen Hockey der Extraklasse geboten. Dabei zog die deutsche Auswahl jeweils knapp den Kürzeren gegen die favorisierten Niederländerinnen. Am Samstag stand es nach 70Spielminuten 2:1 für die Gäste. Maike Stöckel markierte den zwischenzeitlichen Ausgleich gegen den mit aggressivem Pressing agierenden Nachbarn.

Im zweiten Kräftemessen am verregneten Sonntag brachte die Kapitänin Fanny Rinne die DHB-Auswahl früh in Front. Doch der Olympiasieger konnte die Partie noch drehen. Bundestrainer Michael Behrmann zeigte sich dennoch zufrieden.

"Das war vielleicht nicht vom Ergebnis, aber vom Spielablauf her eine klare Steigerung zu gestern." Also darf das Team hoffnungsfroh zu den Titelkämpfen nach Südamerika reisen. Dort will man Wiedergutmachung für den enttäuschenden achten Rang bei der letzten WM (2006 in Madrid) betreiben.

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