Wirtschaftsförderer wollen kooperieren

Ziel für 2008 wurde nicht ganz erreicht. Dieses Jahr sollen 58 000 Quadratmeter vermarktet werden.

Viersen. Die Krise der Automobilindustrie hat auch die Viersener Wirtschaftsförderung zu spüren bekommen. Das zeigt die Bilanz 2008 der städtischen Gesellschaft. Vorgenommen hatte sich das Team um Wirtschaftsförderer Thomas Küppers den Verkauf von 65 000 Quadratmetern Fläche.

In der Bilanz stehen 51 821 Quadratmeter. "Fast wäre es eine Punktlandung geworden. Aber ein Unternehmen aus der Automobilindustrie hat sich im letzten Quartal umentschieden", erklärt Küppers. "Allerdings laufen die Verhandlungen noch, so dass wir in 2009 zu einem positiven Abschluss kommen könnten. Insgesamt stehen in Viersen 220 000 Quadratmeter zur Vermarktung zur Verfügung.

Mit dem Friseurgroßhandel KMS hat die Wirtschaftsförderung das größte Geschäft gemacht: KMS siedelte sich auf einer Fläche von 24 275 Quadratmetern im Gewerbegebiet Mackenstein an und brachte 160 Arbeitsplatze nach Viersen.

Insgesamt zählt die Wirtschaftsförderung 293 neue Arbeitsplätze. Küppers hob den Branchenmix und die überregionale Bedeutung Viersens hervor: So kauften Firmen aus elf verschiedenen Branchen Gewerbeflächen. Unternehmen aus Leipzig, Dresden, Ansbach und Rothenburg ob der Tauber zogen nach Viersen.

Ein besonderes Anliegen des Wirtschaftsförderers ist die "Portfoliobereinigung", der Verkauf von städtischen Immobilien und Grundstücken. "Die Stadt sollte gut überlegen, welche Immobilien gebraucht werden", sagt Küppers. Im Dezember habe man ein Paket von 100 Wohnhäusern an einen Investor verkauft. 2009 sollen Grundstücke und Immobilien für 2,1 Millionen Euro einen neuen Besitzer finden.

Eine auffällige Differenz zwischen Wunsch und Realität zeigt sich bei den so genannten Bestandspflegebesuchen. Die Wirtschaftsförderung kontaktierte 208 Firmen, 676 hatte sie sich vorgenommen. "Für dieses Jahr planen wir 535 Firmenbesuche. Eine neue Kraft ist jetzt soweit eingearbeitet, dass sie eingesetzt werden kann", betont Küppers.

Bei den Besuchen gehe es unter anderem darum, die Firmen kennen zu lernen und sich als Anprechpartner vorzustellen, "der in allen Lebenslagen hilft": Unternehmensnachfolge, Fördermittel, Netzwerk-Bildung.

Im laufenden Jahr hat sich das Team darüber hinaus zum Ziel gesetzt, 58 000 Quadratmeter zu vermarkten. Dabei soll nicht allein das Gewerbegebiet Mackenstein im Mittelpunkt der Verhandlungen stehen. "An der Süchtelner Feldstraße ist einiges in Bewegung gekommen."

Gemeinsame Wege will man mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis Viersen gehen. Jahre lang hatte sich in der Zusammenarbeit der beiden Wirtschaftsförderungen nichts getan, von Verstimmungen war oftmals die Rede. Im vergangenen Jahr habe man die Kooperation "Mackenstein Nord" vereinbart. "Das ist ein Meilenstein um zu beweisen, dass man gut miteinander kann", sagt Bürgermeister Günter Thönnessen.

Im Bereich Einzelhandel wirkt das Ziel ernüchternd. Die Vorgabe für 2009 lautet: "Leerstandsquoten stabilisieren." Man wolle zunächst einmal dafür sorgen, dass sich die Leerstände in Alt-Viersen, Dülken und Süchteln nicht weiter ausweiten. Zugleich werde allerdings ein Konzept zum Thema "Einkaufsstadt Viersen" gemeinsam mit einer Diplomandin von Venlos Hochschule Fontis erarbeitet, unter der Frage "Wo wollen wir 2020 sein?"

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