Windräder auf Brachter Depot?

Grünen-Landesvorsitzender Sven Lehmann diskutiert auf kommunaler Ebene.

Kreis Viersen. Seit einem Jahr ist der Kölner Sven Lehmann (31) der NRW-Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. Jetzt war er in Boisheim zu Gast, wo er zu den Themen Schul- und Verkehrsentwicklung, Energiewende sowie Zukunft von Altflächen sachkundig Stellung nahm. Doch auch ein Grünen-Politiker ist machtlos gegen die Bahn — Lehmann traf 45 Minuten verspätet ein.

Wie Lehmann mitteilte, soll die Umsetzung des Schulkonsens für den ländlichen Raum kommen. Er riet Kommunen zur Kooperation: „Nur so ist eine wohnortnahe Schule weiterhin möglich.“ Städte und Gemeinden sollen in Zukunft selbst entscheiden, welches schulische Angebot sie anbieten.

Als ein „sehr spannendes Thema“ bezeichnete Lehmann die Energiewende. Seiner Ansicht nach wird NRW das erste Bundesland mit einem Klimaschutzgesetz sein: „Das Gesetz wird in Kürze in den Landtag eingebracht.“ Allein die Sozialdemokraten seien bei diesem Thema „kein Motor“ gewesen, sagt er.

Beim Thema Verkehrsentwicklung sprach Lehmann Mobilitätskonzepte für regionale Pendler an. „Unser Land muss den Bund vorantreiben.“ Er machte klar: „Nach einem Regierungswechsel in Berlin werden die Mittel für solche Projekte fließen.“

Bei der Zukunft von Altflächen wie das ehemalige Brachter Depot oder der Flugplatz Elmpt sei das Land gefragt, meinte Marianne Lipp aus Niederkrüchten. Die 2150 Hektar große Fläche sei in NRW einmalig und solle daher in der Gesamtheit grenzüberschreitend als Reservat erhalten bleiben. Marianne Lipp könnte sich durchaus vorstellen, dass im ehemaligen Brachter Depot Windenergie erzeugt wird: Immerhin stellten brach liegende Fabrikstandorte für viele Kommunen ein Problem dar.

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