Waldniel: Verfahren gegen Schüler eingestellt

Die Staatsanwaltschaft konnte die Amoklauf-Drohung nicht nachweisen.

Waldniel. Das Verfahren gegen den 15-Jährigen aus Brüggen, der am 27. März das Waldnieler Schulzentrum mit einer angeblichen Amokdrohung in Angst und Schrecken versetzt hatte, ist eingestellt worden. Das teilte die zuständige Staatsanwaltschaft in Krefeld mit.

Im Bus auf dem Weg zur Schule hatte eine Zwölfjährige gehört, wie der Schüler zu einem Jüngeren sagte, er habe eine Pistole und wolle im Schulzentrum ein bisschen "Trouble" machen. Diese Aussage ließ sich im Zuge der Ermittlungen nicht beweisen, deshalb wurde das Verfahren eingestellt, heißt es.

Unklar ist noch, was mit den nicht unerheblichen Kosten - im Raum standen rund 50000 Euro - für den Einsatz geschieht. "Strafrechtlich ist die Sache zwar abgeschlossen, zivilrechtlich werden wir sie noch prüfen, wenn uns der Einstellungsbescheid schriftlich zugeht", sagt Polizeipressesprecherin Antje Heymanns.

Gleiches gelte für den anderen Waldnieler Fall, in dem ein Brüggener zu einem Freizeitarrest verurteilt worden war. Auch hier liegt der Polizei das Urteil nicht vor.

Die Polizei hatte damals nur eine sehr kurze Zeit zur Verfügung, um die Gefahr einzuschätzen. In anderen Fällen, wo Drohungen abends im Internet auftauchten, hatten die Beamten genügend Zeit, sich Informationen über die Person und das Motiv zu verschaffen, jeweils morgens griffen sie dann in den Elternhäusern zu.

Bürgermeister Reinhold Schulz lobt am Dienstag noch einmal alle Beteiligten. Auch für ihn stehe die mögliche Bedrohung für die Bevölkerung im Vordergrund. "Da kann man nicht sagen, irgendjemand habe überreagiert", sagt er. "Denn schlimmer wäre sicher der andere Fall gewesen: Wenn niemand etwas gesagt hätte oder die Polizei nicht reagiert hätte - und dann wäre etwas passiert." Das wolle er sich nicht vorstellen.

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