Viersen: „Schüler nutzen Gehweg als Einflugschneise“

Ein Anwohner der Rahserstraße sieht die Sicherheit gefährdet. Die Polizei prüft die Situation.

Viersen. Schulbeginn und -ende sind für Michael Mertens nervenaufreibende Zeiten. Dabei hat der Viersener eigentlich nichts mit der Schule zu tun. Er ist lediglich ein Nachbar der Anne-Frank-Gesamtschule. "Ich bin kein Gegner der Schule", sagt er. "Aber das Verkehrsverhalten sowohl der Schülerinnen und Schüler, wie auch der Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen bzw. abholen, ist hanebüchen."

Für beide Gruppen scheine die Straßenverkehrsordnung nicht zu gelten. Ein Eindruck, dem auch Stadtsprecher Peter Abrahams nicht widerspricht.

So nutzten laut Mertens die Schüler morgens den Gehweg "mit ihren Fahrrädern als Einflugschneise zur Schule". Wenn man sich beklage, bekomme man unverschämte Antworten. Das morgendliche Beladen des Autos sei für seine Frau ein "Vabanquespiel".

Bis zu drei Minuten habe sie schon an der Haustür stehen bleiben und die vorbeirauschenden Räder vorbei lassen müssen, bevor sie zu ihrem Auto gelangt sei. Aber nicht nur Fahrradfahrer ärgern den Anwohner.

Eltern ignorierten beim Abholen ihrer Kinder die Halteverbotsschilder, nutzten Einfahrten und Gehwege, um ihr Auto abzustellen. Dadurch werde der Verkehrsfluss auf der Rahserstraße derart gehemmt, dass kein Durchkommen mehr sei.

"Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann es zu einem Verkehrsunfall kommt, der nicht nur ein paar Schrammen verursacht", befürchtet Mertens. Deshalb hat er sich schriftlich an Polizei, Schulleitung und die Stadt gewandt. "Es ist nicht das erste Mal, dass ich mich in dieser Sache äußere und um Abhilfe bitte", betont er.

"Wir nehmen Beschwerden sehr ernst", sagt Polizei-Sprecherin Antje Heymanns. Derzeit prüfe man die Situation. Dabei stehen zwei Fragen im Vordergrund: "Haben wir eine Gefahrenstelle? Wird die Ordnung gestört."

Danach müsse man zusammen mit der Stadt Lösungen suchen, sagt Heymanns. Wie lange das dauert, könne man nicht sagen. "Auf jeden Fall bekommt der Anwohner von uns ein Prüfungsergebnis."

Die Stadt schickt vermehrt ihre Politessen zur Rahserstraße. "Der Bereich ist auf die Schwerpunktliste gesetzt worden", sagt Stadtsprecher Peter Abrahams. Allerdings appelliert er auch an die Eltern und Schüler: "Da muss ein Umdenken stattfinden."

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