Viersen: Mehr als nur „Googeln“

Viersener Schüler sollen Internet sinnvoll nutzen.

Viersen. Der Vortragsraum der Albert-Vigoleis-Thelen-Stadtbibliothek in Viersen hat sich in ein Multimediazimmer verwandelt: 32Schüler der Klasse 7a des Städtischen Gymnasiums Dülken sitzen, aufgeteilt in Kleingruppen, vor zehn Laptops. Immer wieder ist das leise Klicken der angeschlossenen Mäuse zu hören - Schüler beim Projekt "Alles Internet, oder?".

Im vergangenen Jahr startete die Bibliothek zusammen mit dem Stadtarchiv Viersen und dem Gymnasium ein Pilotprojekt, mit dem die Medienkompetenz von Schülern gefördert werden soll. Die drei Teilnehmer entwickelten Unterrichtseinheiten, in denen die Schüler erfahren, dass eine Recherche nicht einfach nur "googeln" heißt, sondern dass eine Vielzahl von Medien sinnvoll genutzt werden kann.

"Wir müssen uns im Bereich der Medien neu aufstellen. Die Computerkompetenz der Jugendlichen ist gut, aber der ernsthafte Umgang mit den Medien, die Sichtung und Bewertung von Daten ist ein anderes Thema", sagt der Viersener Schuldezernent Paul Schrömbges. Man lebe heute in einer Informationsgesellschaft. Ob es aber auch eine Wissensgesellschaft sei, stellte der Dezernent in Frage.

Eingebettet wurde das Projekt in den Lernplan der siebten Stufe. Dieser sieht unter anderem das Mittelalter vor. "Daraus entwickelten wir das Thema ,Dülken entdecken’", erklärt Stadtarchivar Marcus Ewers. Schließlich habe Dülken in punkto Mittelalter einiges zu bieten.

"Wir haben einen Wechsel zwischen Schule und Bibliothek. Vier Einheiten finden bei uns statt, drei in der Schule", sagt Christiane Wetter, Leiterin der Bibliothek. Den Anfang macht eine genaue Erkundung der Bibliothek mit ihren Medienangeboten.

In Gruppen geht es danach an diverse Unterthemen heran. Während sich die einen mit den Festen im mittelalterlichen Dülken beschäftigen, recherchieren die nächsten in Sachen Handel. "So lernen wir nicht nur Geschichte auf andere Art und Weise kennen, sondern auch viel über die Nutzung der verschiedenen Medien", meint die 13-jährige Julia, die zusammen mit Beatrice und Mara die Berufe des Mittelalters in Dülken erkundet. Das sei einfach viel interessanter als normaler Unterricht sind sich die drei einig.

Das Projekt wird vom Land und der Sparkassenstiftung unterstützt. "Alleine hätten wir es uns nicht leisten können", sagt Schrömbges. Immerhin entstanden Kosten in Höhe von mehr als 15000 Euro für die Anschaffung der Technik.

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