Schreckschusspistole im Auto Rapper Kollegah steht vor Gericht

Viersen. · Auf einem Viersener Parkplatz hatten Polizisten eine Schreckschusspistole in der Luxuslimousine des 36-Jährigen entdeckt. Am Dienstag beginnt der Prozess. 

 Kollegah alias Felix Blume muss sich vor dem Amtsgericht Viersen ­verantworten.

Kollegah alias Felix Blume muss sich vor dem Amtsgericht Viersen ­verantworten.

Foto: dpa/Matthias Balk

Für die Schreckschusspistole soll der Rapper nicht den nötigen kleinen Waffenschein besessen haben. Der Musiker soll seine mehr als 160 000 Euro teure und 600 PS-starke Luxus-Limousine am 27. August 2019 auf einem Parkplatz in Viersen abgestellt haben. Zwei Polizisten hatten den auffälligen Wagen überprüft und hätten in der Mittelkonsole die täuschend echt aussehende Pistole erspäht.

Nach Angaben eines Justizsprechers verhängte das Amtsgericht auf Antrag der Staatsanwaltschaft gegen den Musiker einen Strafbefehl in Höhe von 12 000 Euro. Da Kollegah die Strafe nicht zahlen will und Einspruch eingelegt hat, muss der Fall nun vor Gericht verhandelt werden.

Am Dienstag wird der Fall am Amtsgericht Viersen verhandelt. Ob der Musiker selbst zum Prozess erscheint, ist noch unklar. Sein Verteidiger Christoph Miseré wollte sich auf Anfrage nicht zu den Vorwürfen gegen seinen Mandanten äußern.

Im Januar dieses Jahres hatte der Rapper auf Instagram über einen speziellen Hausbesuch der Polizei informiert. So postete er ein Video, auf dem er offenbar auf seinem Grundstück mit mehreren Beamten diskutiert sowie ein Foto eines Durchsuchungsbefehls. Dabei ging es offenbar um die Suche und Beschlagnahmung der Waffe, wie darauf zu lesen ist.

Kollegah alias Felix Blume folgen auf Facebook und Instagram derzeit jeweils mehr als 1,6 Millionen Menschen. Mit dem Song „0815“ und der Zeile „Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen“ hatte er 2018 für einen Skandal gesorgt, der schließlich zum Aus für den renommierten Musikpreis „Echo“ geführt hatte. Kollegah hatte danach die KZ-Gedenkstätte in Auschwitz besucht und sich beim Thema Holocaust Zurückhaltung auferlegt.

2019 wollte ein Online-Unternehmen Schadenersatz von Rapper Kollegah. Der Musiker soll auf seinen Social-Media-Kanälen nicht wie vereinbart geworben haben. Kollegah sah das anders.

(dtm/dpa)
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