Viersen: Junge Unternehmen sprießen in der Stadt

Wegen starker Nachfrage wird das „Gewächshaus“ möglicherweise erweitert.

Viersen. Krisenstimmung in Deutschland, positive Nachrichten in Viersen: Das "Gewächshaus für Jungunternehmen" wird mehr und mehr zu einer Erfolgsgeschichte.

So werden ab dem 1. Mai alle elf Büros in der früheren evangelischen Schule am Standort "Am Alten Gymnasium" vermietet sein. Das wurde auf einer Mitgliederversammlung des "Gewächshaus"-Fördervereins bekannt gegeben. Die neueste Mieterin, Nummer zwölf im Haus, hat sich als Übersetzerin selbstständig gemacht.

Und die Nachfrage reißt nicht ab. "Bislang kann ich nur sagen: Wir sind voll", erklärt Ruth Grundke von der Viersener Wirtschaftsförderung. Normalerweise drei Jahre lang gibt es das günstige Arbeiten für 2,22 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter (bei durchschnittlich 30 Quadratmetern Fläche). Und erst Mitte 2010 läuft der erste Vertrag eines derzeitigen Mieters aus.

Deswegen sei auf der Versammlung darüber nachgedacht worden, das Projekt zu vergrößern. Das bedeutet: Ein weiteres Objekt für Büros zu finden, es günstig anzumieten und dann die Räume im Sinne der Förderung an Neu-Unternehmer abzugeben, Noch sei aber alles offen, so Grundke, sie sitze gerade an den Modellrechnungen.

Wer allerdings Hallen statt Büros benötigt, dem kann schon jetzt geholfen werden: Auf dem Dülkener Gierlingsgelände gibt es nun auch für selbstständige Produzenten Platz.

Die erste Halle hat nach Angaben des Fördervereins bereits einen Nutzer gefunden. Eine neugegründete Firma für Messtechnik, die in Mettmann forscht und entwickelt, will in Viersen ihre Produkte herstellen und vermarkten.

In Dülken ist eine Erweiterung bereits beschlossene Sache: "Weitere sechs Einheiten, die noch gebaut werden müssen, können ab Herbst dieses Jahres angemietet werden", sagt Ruth Grundke. Der Quadratmeter-Preis für die jeweils über 100 Quadratmeter großen Flächen: 3,50 Euro kalt inklusive Toilette und Büro-Container. Die Innenwände werden nach Bedarf gezogen.

Warum junge Unternehmen in der Krise sprießen, darüber wurde auf der Versammlung des Fördervereins ebenfalls gesprochen. Eine Erklärung, die zu hören war: Wenn nur die Wahl bleibt zwischen Arbeitslosigkeit und dem eigenen Projekt, wagen mehr Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit.

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