Viersen: Eine Woche voller Bücher

Heute beginnen die „1. Literarischen Tage in Viersen“. Auch Politiker betätigen sich als Vorleser.

Viersen. Sie haben die Sache einfach unterschätzt. "Wir dachten eigentlich, dass es kleiner werden würde - schließlich ist es das erste Mal", sagt Iris Kater. Sven Engelbergs ergänzt: "Ursprünglich geplant war eine kleine Buchausstellung mit Lesung."

Doch im Laufe der Vorbereitungen sei die positive Resonanz von Freunden und Kollegen immer größer geworden. Und nun organisieren die Geschäftsführerin und der Prokurist des ortsansässigen Iris Kater Verlags die "1.Literarischen Tage in Viersen" mit verschiedenen Veranstaltungen über die Woche verteilt.

"Bedeutende Autoren bieten eine hochkarätige, abwechslungsreiche und informative Literaturwoche, gespickt mit vielen ,Leckerbissen’ für Groß und Klein", wirbt die 34-jährige Verlagsleiterin. Die Auftaktveranstaltung am Montag steht unter der Überschrift "Musik und Poesie".

Zu Texten von Peter Klusen, der ab 19 Uhr im Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium Gedichte aus seiner "lyrischen Kammersinfonie" vorträgt, spielt das Kenavo Trio Musik aus Irland, Schottland und der Bretagne.

Als einen Höhepunkt der Bücher-Woche bezeichnen Kater und Engelbergs eine Lesung auf Türkisch: Das sozialdemokratische Ratsmitglied Ozan Atakani liest im Ali-Kebap-Haus an der Gladbacher Straße Märchen für Kinder vor.

Und das ist nicht die einzige Lesung mit Viersener Kommunalpolitikern: Am letzten Literarischen Tag, dem Sonntag, kommen unter anderem Fritz Meies (CDU) und Renate Mihm-Werth (Grüne) im Casino Robend zusammen. Sie lesen aus "Die neuen Raubritter". Die Satire auf den Verwaltungswahnsinn hat der aus Viersen stammende TV-Journalist Horst Keller verfasst.

Doch die Viersener sollen nach dem Wunsch der Organisatoren auch selbst schmökern. Deshalb wird es während der ganzen Woche einen "Bücherbaum" im Casinogarten geben. Auf einem Mühlstein liegen dort insgesamt 4.000 Titel.

Sie können kostenlos mitgenommen, gelesen und dann - so der Idealfall - wieder irgendwo liegengelassen werden. "Wir haben die Bücher in Gefrierbeutel eingeschweißt - wegen des Regens", erklärt Iris Kater.

Die Organisation der Literarischen Tage hätte sie so in Anspruch genommen, dass sie diesmal nur ein paar Stunden auf der Leipziger Buchmesse habe verbringen können. "Die Tage werden super-toll, aber wenn sie vorbei sind, schicke ich ein Stoßgebet zum Himmel."

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