Verwaltung sucht Jurist und Finanzexperte

In Viersen soll weiterhin die Kämmerer-Stelle ausgeschrieben werden. Gefragt sind dabei auch Jura-Abschlüsse.

Viersen. Die Mehrheit des Stadtrates (CDU und SPD) hält daran fest, die Stelle eines Beigeordneten als Kämmerer erneut auszuschreiben.

„Wir sollten nicht die Flinte ins Korn werfen.“ So wandte sich Stephan Sillekens (CDU) gegen den Antrag von FürVie, einen Kämmerer in der Finanzverwaltung zu finden und per Ausschreibung einen Juristen als Ersten Beigeordneten zu suchen.

An der ersten Ausschreibung hätten sich nur Juristen ohne Bezug zu den Finanzen beteiligt, erklärte Hans-Willi Pertenbreiter (FürVie). Die Kämmerer, die sich beworben hätten, seien nicht zugelassen worden, weil sie die juristischen Staatsprüfungen nicht nachweisen konnten.

Deshalb solle die Verwaltung prüfen, ob die Organisationsstruktur verändert werden könne. Der Kämmerer sei aus dem Verwaltungsvorstand nicht wegzudenken, entgegnete Sillekens.

Martina Maaßen von den Grünen lehnte in der Ratssitzung am Dienstagabend den Vorschlag der Verwaltung für eine zweite Ausschreibung ab und verwies auf die Mitarbeiterin der eingeschalteten Personalberatung: Diese sei skeptisch, geeignete Kandidaten zu finden. Entweder hätten diese Kämmerei-Erfahrung oder erfüllten juristische Anforderungen.

Bürgermeister Günter Thönnessen betonte die Notwendigkeit, diese Position als Beigeordneten-Stelle zu verankern: Gegen Begehrlichkeiten erhebe der Kämmerer den mahnenden Finger.

Die Auseinandersetzung zwischen Wünschen und finanziell Machbarem müsse erhalten bleiben. Die Augenhöhe im Verwaltungsvorstand sei mit einem Beamten aus der Finanzverwaltung nicht gegeben.

Norbert Dohmen (Grüne) wies auf die Gefahr hin, auch im zweiten Anlauf keinen Nachfolger für Rolf Corsten zu finden: „Dann haben wir ein Zeitproblem.“ Dagegen setzte sich Christoph Saßen (Linke) für eine erneute Ausschreibung ein.

Der Antrag von FürVie wurde mit vielen Nein-Stimmen abgelehnt. Der Vorschlag, die Ausschreibung zu wiederholen, erhielt die Mehrheit des Viersener Rats.

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