NRW „Kompromisse kann man später machen“

Kreis Viersen · Der SPD-Bundestagsabgeordnete Udo Schiefner hat vorgeschlagen, die Trasse in zwei Etappen bis nach Viersen auszubauen. Was der CDU-Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer und Willichs Bürgermeister Christian Pakusch von der Idee halten.

 In Gladbach demonstrierten Gegner des Projekts. 

In Gladbach demonstrierten Gegner des Projekts. 

Foto: bauch, jana (jaba)

(msc/naf) In einer ersten Etappe die Strecke der S 28 von Kaarst zumindest bis Willich-Neersen verlängern, später bis nach Viersen: Für den Willicher CDU-Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer ist dieser Kompromiss-Vorschlag wenig zielführend. „Wir wollen ja eigentlich eine grenzüberschreitende Verlängerung bis nach Venlo“, sagt Schummer. „Deshalb ist die Verlängerung bis Viersen schon ein Kompromiss.“ Auch der Willicher Bürgermeister Christian Pakusch (CDU) hält derzeit wenig von der Idee: „Ich bin dafür, dass wir zunächst versuchen, das Optimum rauszuholen. Kompromisse kann man später immer noch machen.“

Der Kempener SPD-Bundestagsabgeordnete Udo Schiefner hatte vorgeschlagen zu prüfen, ob sich eine Verlängerung der S28 „zügiger und realistischer“ in zwei Etappen realisieren ließe. Ziel müsse es dabei immer sein, das Gesamtprojekt umzusetzen. Er betonte: „Die S 28 nur in Aussicht zu stellen, hilft den Menschen in der Region nicht weiter.“ Seit Jahrzehnten regt sich vor allem in Mönchengladbach Widerstand gegen das Projekt. In einer gemeinsamen Absichtserklärung hatten nun zuletzt die Städte Willich, Viersen, Mönchengladbach und der Kreis Viersen die geplante Trassenverlängerung bis Viersen festgehalten. Der Kreis strebt den Ausbau an, damit die Region im ÖPNV besser an Düsseldorf angebunden werden kann – was unter anderem dazu führen. Dass dafür eine alte Bahntrasse reaktiviert werden soll, die ein Stück über Mönchengladbacher Stadtgebiet führt, wollen Anlieger jedoch verhindern. „Ich appelliere an Mönchengladbach, hier nicht im Weg zu stehen sondern nach Lösungen zu suchen, wie sich Naturschutz und Verkehrswende verbinden lassen“, sagt Schummer. Und Pakusch betont: „Wir sollten nicht anfangen einzuknicken, weil ein paar Bürger in Mönchengladbach protestieren, das ist teilweise sehr populistisch. Jeder Mönchengladbacher, der sich künftig auf der A52 nicht mehr hinter einem Willicher in den Stau stellen muss, profitiert von der S28.“

(msc/naf)
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