Verkehrspolitik: Bund setzt auf leisere Waggons

Viersens Stadtspitze trug am Dienstag in Berlin ihre Sorgen wegen Bahnlärms vor.

<strong>Viersen/Berlin. Das Thema Bahn stand am Dienstag im Mittpunkt eines Treffens von Bürgermeister Günter Thönnessen und Baurat Gerd Zenses mit dem Staatssekretär des Bundesverlehrsministeriums, Achim Großmann. Zum einen sprachen die Viersener mit Großmann über den Lärmschutz, den die Deutsche Bahn in den nächsten Monaten in Viersen bauen will. Dabei machten sie ihren Unmut darüber deutlich, dass die Bahn ihr ursprüngliches Programm abgespeckt hat, sodass es in der Innenstadt von Alt-Viersen zu erheblichen Lücken in den Lärmschutzwänden (passiver Lärmschutz) kommen würde.

Interessant fanden Thönnessen und Zenses ihre Teilnahme an einer Videokonferenz mit einem Abteilungsleiter des Ministeriums in Bonn. Dabei wurde unter anderem über die Möglichkeiten gesprochen, Bahnlärm durch verbesserte Techniken im Gleisaufbau und bei den Waggons zu reduzieren (aktiver Lärmschutz). Für Viersen könnte dies eine Verbesserung der Situation bedeuten. Deshalb soll das Thema in den kommenden 14 Tagen in Bonn diskutiert werden.

Der Bürgermeister geht davon aus, dass die Lärmschutz-Lücken geschlossen werden können. Darüber hinaus beschrieb Thönnessen dem Staatssekretär die Lärm-Probleme auf der Strecke Venlo - Viersen, insbesondere im Bereich Dülken. Dort ist noch nichts an Lärmschutz geplant. Der Staatssekretär beruhigte: Mittelfristig sei durch europäische und nationale Regelungen eine Reduzierung des Lärms zu erwarten.

Zum anderen waren die geplante Trasse des Eisernen Rheins von Duisburg nach Antwerpen und die erheblichen Auswirkungen für Viersen ein Thema. Dabei erfuhren die Viersener, dass eine Summe von 18 Millionen Euro für die geplante Eiserne Rhein- Trasse im Bundeswegeplan vorgesehen sei. Damit ist eine Neubautrasse entlang der A 52 allerdings nicht zu finanzieren.

Eiserner Rhein Das Thema beschäftigt die Region, Belgien und die Niederlande seit Jahren. Man will eine Eisenbahntrasse von Antwerpen ins Ruhrgebiet schaffen oder die historische Trasse reaktivieren.

Trassen Im Gespräch waren wechselne Strecken. Etwa entlang der Autobahn 40 oder über Venlo. Die Erneuerung der historischen Trasse (Roermond, Wegberg, Mönchengladbach) scheitert am Widerstand der Niederländer. Sie führt durch das Naturschutzgebiet Meinweg.

Gutachten Landes-Verkehrsminister Wittke (CDU) gab ein Gutachten in Auftrag. Anfang Juni empfiehlt es eine Trasse entlang der Autobahn 52 durch Niederkrüchten, Schwalmtal und Viersen. Die Kommunen kündigen Widerstand an.

Ist-Zustand Derweil rollt der Güterzugverkehr über die Strecke Venlo-Viersen-Krefeld. Zunächst in Dülken, dann in Viersen regt sich Widerstand. Für Viersen sind Lärmschutzwände zugesagt. Die ursprünglichen Pläne wurden derweil reduziert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort