Tonnen: Wie viele „Fehlwürfe“ gibt es beim Müll?

Auf die richtige Farbe kommt es beim Trenn-System an. „Biokunststoffe“ sind Restmüll.

Kreis Viersen. Fast 90 Prozent der deutschen Bevölkerung trennt den Müll - das ist das Ergebnis einer Umfrage der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung zu Maßnahmen des Umweltschutzes. Die Viersener Kreisverwaltung zitiert dieses Umfrageergebnis und betont, dass "die Menschen über die verschiedenen Mülltonnen ohne großen Aufwand aktiven Umweltschutz leisten können".

Wie gut das Trenn-System im Alltag funktioniert, fragte die WZ den Leiter der Abfallbetriebe im Kreis Viersen, Reinhard Wernitz. "Fehlwürfe" nennt es der Fachmann, wenn etwas in der falschen Tonne landet. "Wir haben im Bio-Bereich übers Jahr gesehen eine Fehlwurf-Quote von unter drei Gewichts-Prozent", sagt Wernitz.

Richtig befüllt wird die braune Tonne laut Verwaltung mit rohen und unzubereiteten Pflanzenabfällen aus der Küche ("vor dem Kochtopf") und dem Garten. "Kompostierbare Kunststoffe" oder "Biokunststoffe" gehörten stattdessen zum Restmüll. Der Grund: Diese Kunststoffe könnten am Sortierband der Kompostierungsanlage in Süchteln nicht von herkömmlichen unterschieden werden - sie fliegen also raus.

Im Papierbereich (blaue Tonne) gibt es, so der Leiter der Kreis-Abfallbetriebe, eine "hohe Sortenreinheit". Hier funktioniert das System also offenbar gut. Anders sieht es bei den gelben Tonnen und Säcken aus: Wernitz nennt bundesweite Fehlwurf-Quoten von bis zu 40 Prozent.

Hierbei sei wichtig zu beachten, dass "nicht der Stoff entscheidend ist, sondern ob die Entsorgung bezahlt ist". Die Dualen Systeme sammeln in Eigenregie die "Leichtstoffverpackungen". Das heißt: Der Joghurtbecher gehört zum gelben Bereich, die zerkratzte Küchenschüssel aber nicht.

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