Grundversorgung in Viersen Viersener Tafel schließt ihre Ausgabestellen

Viersen. · Ein Helferteam stellt mit einem Lieferdienst die Grundversorgung sicher.

 Luzia Witthake ist die Vorsitzende der Viersener Tafel. Ab Mittwoch bringt ihr Team die Lebensmittel zu den Kunden, die Tafel-Läden bleiben zu.

Luzia Witthake ist die Vorsitzende der Viersener Tafel. Ab Mittwoch bringt ihr Team die Lebensmittel zu den Kunden, die Tafel-Läden bleiben zu.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Vor wenigen Tagen hatte Luzia Witthake noch gehofft, dass sie die Lebensmittel-Ausgabestellen im Stadtgebiet offen halten könnte. Doch jetzt sieht sie keine andere Möglichkeit, als die Läden zu schließen. „Wir haben hier persönlichen Kontakt mit dem Publikum, das Gesundheitsrisiko ist uns doch zu groß“, sagt die Vorsitzende der Viersener Tafel. Ab Mittwoch wird es deshalb in allen drei Läden keine Ausgabe mehr geben. „Aber wir werden zur Notzustellungstafel“, sagt Witthake. „Wir versuchen, so Menschen die Möglichkeit zu geben, dass sie zumindest eine Lebensmittel-Grundversorgung bekommen können.“

Selbstständige Untrernehmer haben Unterstützung angeboten

Der Sozialdienst Katholischer Frauen hat kürzlich für die Tafel um Lebensmittelspenden gebeten, darüber hinaus rief die Stadt Viersen junge Menschen dazu auf, das ehrenamtliche Tafel-Team zu unterstützen. Es seien einige Spenden angekommen, erzählt Witthake – zum Beispiel Mehl, Zucker, Marmelade und Fischkonserven. 20 bis 30 Helfer hätten sich gemeldet, sagt sie. Selbstständige Unternehmer, etwa Imbissbudenbetreiber, hätten ebenfalls ihre Unterstützung angeboten. „Mit den jungen Menschen wollen wir die Tafelarbeit jetzt weiterlaufen lassen. Das Stammpersonal ist zu Hause.“ Denn die Stammbesetzung besteht aus älteren Ehrenamtlern, für die eine Infektion mit dem Coronavirus besonders riskant ist.

Die Viersener Tafel versorgt im Monat rund 2000 Personen, verteilt auf etwa 500 bis 600 Haushalte. Witthake kann derzeit nicht einschätzen, wie viele Kunden sich jetzt bei der Tafel melden, um sich beliefern zu lassen. „Bisher waren es etwa zehn“, sagt sie. Geplant seien je nach Bedarf ein bis zwei Liefertermine in der Woche. „Wir sind dabei, uns einen Plan zu machen. Wir müssen das akribisch aufbauen.“

40 Stammkunden beliefert die Viersener Tafel sowieso schon, nun sollen weitere Kunden dazu kommen. Zwei Lieferwagen stehen zur Verfügung. Geplant ist, dass ein Teil der jungen Helfer ausliefert – dabei sollen sie sich an aktuelle Hygienemaßnahmen halten – die anderen packen in den Räumen der Tafel mit an.

Die Versorgung funktioniert derzeit: „Wir haben keinen Mangel an Lebensmitteln“, sagt Luzia Witthake. Aber wie das neue Tafel-Konzept funktionieren wird, „das ist für uns alle spannend“.

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