Stadtverwaltung stellt neun zusätzliche Auszubildende ein

Im Doppelabitur-Jahrgang 2013 stellt die Verwaltung mehr junge Leute ein, als benötigt.

Viersen. Die Stadtverwaltung wird im Jahr 2013 voraussichtlich neun zusätzliche und damit insgesamt elf neue Ausbildungsplätze anbieten. Außerdem soll bei der Grundstücks-Marketing-Gesellschaft ein Ausbildungsplatz im Bereich Bürokommunikation eingerichtet und bei der Viersener Aktien-Baugesellschaft ein Immobilienkaufmann ausgebildet werden.

Darüber hinaus werden etwa 100 Praktikumsplätze angeboten. Schließlich wird die Stadt- mit der Kreisverwaltung über Ausbildungsmöglichkeiten für junge Menschen nachdenken, die schwer vermittelbar sind.

Grund für die frühzeitige Planung der Einstellungen ist ein Antrag der SPD-Fraktion, nach dem die Stadtverwaltung zusätzliche Ausbildungsplätze im Jahr 2013 bereitstellen soll. Dann nämlich steht der Ausbildungsmarkt vor einer Herausforderung: Gleich zwei Jahrgänge werden ihr Abitur machen, entsprechend mehr junge Menschen werden im Anschluss einen Ausbildungsplatz suchen.

Tatsächlich werden laut Verwaltung 2013 zwei neue Auszubildende im Verwaltungsbereich (Anwärter für den gehobenen Dienst) benötigt. Die zusätzlichen neun Stellen soll es in folgenden Bereichen geben:

Vermessungstechnik, Bibliothek, Forstwirtschaft (3), Kraftfahrzeugmechatroniker, Straßenbauer, Gärtner und Werker im Garten- und Landschaftsbau. Zum Vergleich: 2011 werden 21 neue Auszubildende eingestellt, davon werden 19 tatsächlich benötigt. 2012 sollen nur zwei neue Azubis eingestellt werden.

Die Kosten für einen Auszubildenden liegen jährlich bei etwa 20 000 Euro. Zwischen 2007 und 2012 sind bei der Verwaltung im Jahr durchschnittlich 41 Auszubildende beschäftigt.

Der Bedarf wird laut Christine Karneth, Leiterin der Hauptverwaltung, unter anderem anhand absehbarer personeller Veränderungen ermittelt.

Für manche Politiker im Haupt- und Finanzausschuss waren die Bedarfszahlen nicht nachvollziehbar. Bei etwa 800 Mitarbeitern nur einen Bedarf von zwei neuen Azubis zu haben, könne er nicht verstehen, sagte Hans-Willi Pertenbreiter (FürVie). „Ich stelle doch nicht danach ein, wie viele Mitarbeiter in drei Jahren ausscheiden“, so Pertenbreiter. Als „sehr gering“ bezeichnete auch Norbert Dohmen (Grüne) den Bedarf.

Sozialdezernent Paul Schrömbges erinnerte daran, dass die Stadt nicht in allen Bereichen selbst ausbildet. Damit relativiert sich der Bedarf an eigens ausgebildeten Nachwuchskräften. Außerdem müssen viele Ausbildungsberufe von Meistern begleitet werden. Auch dies begrenze die Möglichkeiten, erklärte Karneth.

Bürgermeister Günter Thönnessen betonte, dass er „die Qualität von Ausbildung“ einfordere. Ein Kfz-Meister etwa könne nicht mehr als drei Auszubildende betreuen. „Alles Weitere geht zu Lasten der Qualität.“

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