Radverkehr in Viersen : Freiheitsstraße soll Radweg bekommen
Viersen. Mit dem Ziel den Verkehr klimafreundlicher zu machen, will die Viersener Stadtverwaltung verschiedene Varianten für einen durchgängigen Radweg an der Freiheitsstraße prüfen lassen.
Noch während unter der Freiheitsstraße der Tiefensammler entsteht, starten oben die Vorarbeiten für einen neuen Radweg zwischen Viersen und Mönchengladbach – das ist jetzt erstmal das Ziel, das die Viersener Stadtverwaltung anpeilt. „Wir werden versuchen, parallel zu arbeiten“, sagt die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche. Bevor es losgehen kann, muss allerdings noch etwas Entscheidendes geklärt werden: Was für ein Radweg soll es denn bitte werden? Sollen auch Busse die Spur nutzen können? Und: Ist für eine klima-
freundliche Verbindung zwischen Viersen und Mönchengladbach überhaupt Platz an der Freiheitsstraße? Die Stadtverwaltung schlägt vor, ein Planungsbüro damit zu beauftragen verschiedene Varianten in der Theorie zu prüfen. „Wir müssen sehen, was die Straße hergibt. Es muss dort besser für die Radfahrer werden“, betont Fritzsche. Doch Autofahrer, Fußgänger und Nutzer des Öffentlichen Nahverkehrs
(ÖPNV) müssten in der Planung natürlich auch berücksichtigt werden.
In der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Planung am Dienstag, 3. Dezember, ab 18 Uhr im Sitzungssaal im Forum am Rathausmarkt in Viersen, stellt die Verwaltung ihre Idee vor. Die Politiker sollen dann entscheiden, ob sich ein externes Planungsbüro mit „klimafreundlicher Verkehrsführung“ an der Freiheitsstraße befassen soll. Dafür müsste die Stadt 60 000 Euro ausgeben. „Aufgrund fehlender personeller Kapazitäten kann dieses Projekt nicht vollumfänglich stadtintern bearbeitet werden“, erläutert Fritzsche in der Sitzungsvorlage.
Schon im Sommer hatte Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) betont, eine grün gekennzeichnete und abgepollerte Spur für Radfahrer nach Berliner Vorbild „ist für die Freiheitsstraße genau mein Ziel“ – natürlich müsse der Straßenbaulastträger Straßen NRW einverstanden sein. Bislang gibt es keinen durchgängigen, einheitlichen Radweg an der Freiheitsstraße: „Teilweise sind straßenbegleitende Radwege, gemeinsame Rad-/Gehwege, Radfahrstreifen oder einseitig geführte Zweirichtungsradwege vorhanden“, legt Fritzsche in der Sitzungsvorlage dar. Drei Varianten haben ihr Team und sie mittlerweile „grob erarbeitet“, sagt die Technische Dezernentin, die müssten nun baulich geprüft werden. „Natürlich können die Planer auch noch neue Ideen einbringen“, ergänzt sie. Vorgesehen ist, dass den Planern das Teilstück der Freiheitsstraße zwischen Bahnhofstraße und Brüsseler Allee/Josefsring als Beispiel-Abschnitt dient. Anhand dessen sollen sie die verschiedenen Varianten vergleichen. Variante eins sieht vor, dass die Freiheitsstraße für den Autoverkehr einspurig wird und die zweite Spur zu einer „kombinierten Bus- und Radspur“ wird, wie Fritzsche und Harald Droste, Leiter der Abteilung Stadtentwicklung, es ausdrücken.
Verbesserung des ÖPNV
soll berücksichtigt werden
„Wobei wir bei so einer Umweltspur das Problem sehen, dass der ÖPNV dann verlangsamt würde. Das hat ja mittlerweile auch die Stadt Düsseldorf bei der Betrachtung der von ihr eingerichteten Umweltspur bemerkt“, erklärt Fritzsche. Aber: „Zur klimafreundlichen Nahmobilität zählen Busse auch dazu“, ergänzt sie, also wird auch untersucht, wie eine Verbesserung des ÖPNV in der Planung berücksichtigt werden kann.
Für Variante zwei sollen die Planer skizzieren, wie sinnvoll es wäre, neben der für motorisierten Verkehr zweispurig geführten Freiheitsstraße einen – zum Beispiel durch Steinpoller – baulich abgegrenzten Radweg anzulegen. Als dritte Variante sollen die Planer untersuchen, welche Vor- und Nachteile ein auf die Fahrbahn gemalter Fahrradstreifen bieten würde. Fritzsche betont, in der Planung müsse natürlich auch berücksichtigt werden, dass die Straße stark von Feuerwehr und Rettungswagen genutzt wird.