Viersen Ein Markt bringt das Land in die Stadt

Viersen. · Der Stadt-Land-Markt lockte viele Besucher in die Viersener Innenstadt.

 Etliche Besucher kamen zum Stadt-Land-Markt in die Viersener Fußgängerzone.

Etliche Besucher kamen zum Stadt-Land-Markt in die Viersener Fußgängerzone.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)

Frischer Honig, Spargel, Erdbeeren, Milch und vieles mehr: Das Stadt-Land-Markt-Fest in Viersen brachte am verkaufsoffenen Sonntag ländliche Produkte in die Stadt. Das Fest lockte am Sonntag zwar nicht Menschenmassen nach Viersen, aber bot ein familienfreundliches Ambiente, bei dem vor allem die kleinen Besucher auf ihre Kosten kamen.

Auf dem Remigiusplatz standen die Tiere im Fokus. Besonders beeindruckend waren die drei Falken, die Waldlehrer Franz Schnurbusch mitgebracht hatte. „Da fühlt man sich schon anders, wenn man ein paar Meter neben so einem Tier steht“, sagte Ferdinand Hohn, der mit seiner Frau über den Markt bummelte. Die Besucher konnten sich die imposanten Tiere mit einem Schutzhandschuh auf den Arm setzen lassen. Auffallend waren die beiden Lamas Paula und Karla, Mutter und Tochter. Die beiden Tiere gehören zu dem „Hospiz Bollerbär“. „Als sie zu uns kamen, war vor allem die Mutter in einem ganz schlechten Zustand“, erzählte Günter Radtke, der Besitzer des Hospizes. Tiere, die nicht mehr arbeiten können, sollen bei ihm einen warmen Platz finden, um in Würde zu altern. Nachdem er die Lamas gehegt und gepflegt hat, geht es ihnen nun wieder richtig gut. Auch der Border Collie Sid, der brav neben ihm saß, hatte ein schweres Leben, bevor er zu Radtke kam. Er wurde zusammengeschlagen. Das merkte man dem jetzt schon 16-jährigen Hund kaum noch an. „Er ist so eine liebe Seele“, sagte Radtke. Auf dem Markt wollte er den Kindern zeigen, dass Tiere mehr sind als das, „was man zwischen den Brötchen isst“. Er selbst ist Vegetarier und verkauft die Tiere auch nur lebend.

 Thomas Höfer stellte Maschinen von seinem Hof vor.

Thomas Höfer stellte Maschinen von seinem Hof vor.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)

Rita Stauten stellte ihre Milchtankstelle vor. An diesem Automaten bekommen Kunden 24 Stunden am Tag frische Milch von eigenen Kühen. Zusätzlich können sie auch zugekaufte Produkte wie Äpfel und Kartoffeln dort erhalten. Außer Kühen besitzt Stauten auch 460 Hühner. „Der Hof ist auch immer offen für Besucher“, erklärte sie. „Kinder können gerne einen Blick in den Stall werfen.“ Der fünfjährige Tim versuchte sich am Melken. An einem künstlichen Euter konnten Kinder testen, wie es funktioniert, eine Kuh zu melken.

 An einem künstlichen Euter konnten Kinder testen, wie das Melken von Kühen funktioniert.

An einem künstlichen Euter konnten Kinder testen, wie das Melken von Kühen funktioniert.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)

Die kleinsten und jüngsten Tiere auf dem Markt waren die erst am Donnerstag geschlüpften Küken. Sie kuschelten sich noch fest an ihre Mutter. Vor allem die Kinder konnten kaum die Augen von ihnen lassen. Noch mehr Tiere – aber nicht zum Anfassen – konnten die Besucher beim Imkerverein Viersen sehen. 2000 Bienen summten, abgesichert in einem Glaskasten, herum. Die besonders Mutigen konnten beim Kletterwald Niederrhein eine 20 Meter hohe Strickleiter hochklettern. Die sechsjährige Leonie schaffte das ohne Probleme und zog ohne Furcht ganz oben an der angebrachten Glocke.

Thomas Höfer stellte Maschinen von seinem Hof vor. Neben Traktoren gab es zum Beispiel auch einen Kartoffelsortierer, den die Besucher austesten konnten, indem sie an einer Kurbel drehten. Echtes Handwerk war auch bei dem Stand von Liselotte Strelow zu sehen. Sie stellt Naturseifen her. Die 77-Jährige sagt von sich selber: „Ich bin Natur.“ Hergestellt werden die Seifen aus Lebensmittelölen. Die Gerüche entwickelt sie selbst aus Blumen, Kräutern oder Obst. „Es braucht sehr lange, um eine Seife herzustellen. Man muss einiges beachten“, erklärte sie. Ihre Einnahmen gehen an den Tierschutz.

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