Sommer zu Ostern

Das herrliche Wetter lockte am langen Wochenende zahlreiche Menschen an die Seen in der Region.

Kreis Viersen. Osterwochenende am Venekotensee: Der würzige Duft von Kiefernharz mischt sich mit der schweren Süße der Magnolien, die zuhauf in den Gärten am See blühen.

Hier und dort wird der Rasen gemäht, Unkraut gezupft. Am See sieht es ruhig aus. Auf den Bänken sitzen Wanderer, essen Schokolade und versenken den Blick in ihre Wanderkarten. Ein paar ältere Angler sind ein Stück weit hinaus gerudert.

Einige Spaziergänger kommen entgegen. Sie grüßen mit "Goedemiddag" statt mit "Guten Tag" - die Niederlande sind nur ein paar Kilometer entfernt. Auch die Gruppe Radfahrer unterhält sich auf Niederländisch. Die Angler schweigen vor sich hin. Allein oder zu zweit sitzen sie am See. Der Weg schwenkt ein Stück vom See weg an die Schwalm. Die plätschert klar und ruhig dahin.

Auf einmal aber wird’s lauter: Musik aus einem Radio. Um das Gerät sitzen drei Jungen aus Oberkrüchten. Die 16-jährigen wollen sich in den See wagen - zumindest zwei von ihnen. "Ich habe kein Badezeug dabei", sagt der Dritte. Und erinnert sich dann schaudernd ans vergangene Jahr: "Da habe ich mir eine fette Erkältung geholt."

Er will lieber warten, bis das Wasser richtig warm ist. "Gefühlte minus zehn Grad", verkündet einer seiner Kumpels fröhlich - da ist er noch nicht ganz bis zu den Knien drin. Zentimeter für Zentimeter waten die beiden hinein. Dass am Venekotensee das Baden eigentlich verboten ist, stört die Jugendlichen nicht.

Auch der Hariksee lockt Besucher - allerdings weniger zum Baden. "Doch, vorhin waren da Jugendliche mit einem Tretboot", erzählt Jürgen Skibbe. "Zwei von denen waren drin." Seine Kinder Florian, Henning und Jessica schlecken lieber ein Eis mit Opa Otto Skibbe.

Der kommt aus Dülken, die junge Familie hat es nach Eckernförde verschlagen. "Aber wenn man schon mal hier ist, dann muss man auch an den Hariksee", sagt der Vater. Sie sind über den See gerudert, weil Jessica zu Hause in einen Ruderclub möchte und deshalb übt.

Ein Stück weiter sitzen Maurice und Joline aus Schwalmtal. Das junge Pärchen genießt die Sonne. Am Bootssteg legt "Patschel" an, das Ausflugsboot. Die Menschen strömen herunter, die nächsten rauf auf das Boot.

Am Inselschlösschen ist alles ein bisschen feiner als am "Venne": Statt Trampelpfaden gibt es eine Seepromenade, die Bänke sind alle besetzt, die großen Steine am Seeufer auch. Die Radler schieben sittsam ihre Drahtesel, denn das Fahren ist am See verboten.

Kinder lassen sich auf dem Dreirädchen schieben oder sausen mit dem Laufrad durch die Gegend, die Erpel jagen sich über das Wasser. Hier braucht niemand den Bodensee oder das Elbufer.

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