Ehrenamt „Bus für Dülken“ fährt dank Stiftung

Dülken. · Er bringt Senioren kostenlos in den Ortskern.

 Rudolf Neumann (l.) und Josef Heinemann gehören zum Fahrer-Team.

Rudolf Neumann (l.) und Josef Heinemann gehören zum Fahrer-Team.

Foto: Nadine Fischer

Der Fahrplan ist überschaubar. Mittwochs um 9 Uhr hält Rudolf Neumann mit dem silberfarbenen Ford Transit vor den Mietswohnungen der Stiftung Theresienheim an der Brabanter Straße in Dülken – rund zehn Minuten später vor den Stiftungs-Wohnungen an der Hartmutstraße. „Dann fahre ich die Leute, wohin sie wollen“, sagt der 67-Jährige. „Wohin sie wollen“, bedeutet genau genommen: ins Dülkener Zentrum, zum Beispiel zum Wochenmarkt, zur Bank, zum Supermarkt oder zur Post. Seit dem 2. Januar betreibt die Stiftung den „Bus für Dülken“. „Wir haben vor Weihnachten rund 2000 Flyer im Dülkener Norden verteilt, um darauf aufmerksam zu machen“, sagt der Stiftungsvorsitzende Josef Heinemann.

Derzeit hat die Stiftung vier ehrenamtliche Busfahrer

Die Idee ist nicht neu: Bereits 2016 wollte die Stiftung den „Bus für Dülken“ einmal wöchentlich durch den Stadtteil pendeln lassen. „Komplett ehrenamtlich und für die Fahrgäste kostenfrei“, betont Neumann, stellvertretender Vorsitzender der Stiftung. Der Ford Transit war für rund 32 000 Euro gekauft. Doch dann seien sie verunsichert gewesen, sagen Neumann und Heinemann. Sie mussten sich damit befassen, ob sie womöglich eine Genehmigung für Bus-Linienverkehr, Taxikonzession oder Personenbeförderungsscheine für die ehrenamtlichen Fahrer benötigen. Jetzt haben die Organisatoren ein Konzept entwickelt, mit dem sie ihren Service für ein halbes Jahr auf der Straße testen möchten. Derzeit hat die Stiftung vier ehrenamtliche Busfahrer – Neumann und Heinemann gehören dazu. Bei den ersten beiden Touren, am 2. und 9. Januar, saß Neumann am Steuer. „Das Angebot wird noch nicht so angenommen, wie wir uns das wünschen“, sagt er. Die erste Fahrt sei eine Leerfahrt gewesen, „bei der zweiten hatte ich einen Fahrgast“.

Maximal acht Fahrgäste passen in den Bus, im hinteren Teil ist Platz für Rollstühle oder Rollatoren. Eine Trittleiter soll bei Bedarf den Einstieg erleichtern. Bis etwa 12.30 Uhr sei der Bus im Einsatz, der Fahrer hole die Senioren auch wieder ab. Wer mitfahren möchte, kann sich vorab telefonisch anmelden. Es sei aber auch möglich, spontan morgens zu einem der beiden Startpunkte zu kommen, sagt Heinemann. Im April komme ein dritter Startpunkt dazu, ergänzt er: Dann seien die ersten seniorengerechten Wohnungen der Stiftung am Kampweg fertig.

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