"Robin Hood" hilft mit gebrauchter Kleidung

Das Dülkener Unternehmen gibt Spenden für kleines Geld an Bedürftige weiter.

Dülken. „Second hand, aber Qualität“, sagt Uwe Peters. So beschreibt der Leiter von Robin Hood das Angebot an Textilien. Am Alten Markt in Dülken verkauft das Sozialunternehmen des Diakonischen Werks gespendete Bekleidung, Tisch- und Bettwäsche an Menschen mit schmalem Geldbeutel. Was nach zwei Wochen übriggeblieben ist, findet als Sonderangebot einen neuen Besitzer. Haushaltsartikel kommen in eine Kiste und werden verschenkt. Peters: „Abends ist die Kiste immer leer.“

„Robin Hood“ bekommt die Spenden in Plastiktüten und Säcken. Menschen geben die Sachen ab, weil sich die Mode oder die Größe verändert hat. Eine weitere Quelle sind Wohnungsauflösungen nach Sterbefällen. „Unser Fahrer hat täglich Abholtermine“, sagt Peters. Außerdem kommen Textilien einmal pro Woche von „Robin Hood“ in Krefeld.

Bei der Annahme gibt es drei Kategorien: Kleidung und Wäsche, die brauchbar ist, Teile mit kleinen Fehlern, und nicht mehr verwendungsfähige Textilien. „Zwei Drittel können wir gebrauchen“, sagt Peters. Auch Porzellan, Gläser und Bücher bekommen ein Preisschild. So kostet eine Hose drei, eine Windjacke fünf Euro. Zehn Euro sind die Ausnahme. Die Käufer kommen aus allen Altersstufen. Ein Bügel- und Mangelservice sowie ein kleines Nähatelier runden das Angebot ab. Dort werden Hosen gekürzt und Knöpfe angenäht.

Zurzeit geht es noch um die Sommerkollektion. „Im September wird die Ware im Keller deponiert, um Platz für die Wintersachen zu machen“, sagt Peters. Seit Februar leitet der Diplom-Sozialarbeiter „Robin Hood“. Seine 30 Mitarbeiterinnen sind Langzeit-Arbeitslose. Sechs von ihnen sind fest angestellt, die anderen arbeiten in Ein-Euro-Jobs.

Das Café ist von Stimmengewirr erfüllt. Eine Frauengruppe trifft sich hier, ältere Männer haben ihren Stammtisch. Am Buffet gibt es Kuchen, aber auch Würstchen und Nudelsalat. Ein Catering-Service erhält Aufträge von Kirchengemeinden.

Das Sozialunternehmen ist auf die Unterstützung des Kirchenkreises angewiesen. Zuschüsse gibt es auch von der Landeskirche. „Wir bleiben ein Subventionsbetrieb“, sagt Peters. Da ist es gut, dass „Robin Hood“ auch Hilfe von einem Förderverein bekommt.

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