Privatstation: Luxusklasse im Krankenhaus

Wenn schon krank, dann dort: Ein Hotel für Patienten am Hoserkirchweg.

Viersen. Dezente Wandfarben, moderne Drucke, Lampen im Bauhausstil. Dazwischen Wandnischen mit Körben blühender Orchideen. Zwei gemütliche Sitzecken mit dunkellila Sofas und Beistelltischen, dimmbare Beleuchtung, große Türen mit Nummern rechts und links.

Das ist keine Beschreibung eines Hotelflures. Das ist die frisch sanierte Station M 4 des Viersener Allgemeinen Krankenhauses (AKH). Nach einer etwas über einjährigen Bauzeit präsentiert sich die Wahlleistungsstation, auch als Privatstation bekannt, des AKH im neuen Outfit.

"Zu Jahresbeginn haben wir den Betrieb hier wieder aufgenommen. Die letzten kleinen Details sind jetzt noch dazu gekommen", berichtet Dr. Falk-Rüdiger Althoff, ärztlicher Direktor des Krankenhauses.

Während der einjährigen Bauphase, in der die Patienten auf der Überbrückungsstation untergebracht waren, wurde die Station komplett entkernt. Alle Fenster, die Nasszellen, Elektroleitungen und das Mobiliar wurden erneuert. "Seit der Einweihung des Bettentraktes, zu der auch Station M4 gehört, sind 50 Jahre vergangen. Nach einer letzten Renovierung vor 15 Jahren präsentierte sich die Station nicht mehr zeitgemäß. Daher haben wir uns zu der Generalsanierung entschlossen", erklärt Ratsherr Fritz Meies, Vorsitzender des Verwaltungsrats, der mit Harry Putzar, Vorsitzender der Baukommission, das Ergebnis präsentierte.

Herausgekommen sind zwölf exklusive Ein- und Zweibettzimmer sowie zwei Suiten. Die Zimmer sind alle klimatisiert und mit Flachbildschirmen ausgestattet. Die Einrichtung erinnert an einen Mittelweg zwischen Hotel und Flugzeug. Betten, die per Screen Touch bewegt werden, krankenhauseigene Handtücher, Tageszeitungsangebot und ein Kühlschrank im Zimmer sind Standard. In den Badezimmern ist zudem barrierefreies Duschen möglich.

Highlight sind die beiden Suiten. Die Größere bietet 40 Quadratmeter Platz. Da gibt es einen begehbaren Kleiderschrank, ein großes Bad, eine gemütliche Sitzecke. Internetzugang, Plasmabildschirm, das sind nur einige der Dinge.

Nicht nur Patienten gefällt es hier. "Es ist ein gutes Gefühl, wenn man morgens hineinkommt und alles ist so angenehm gestaltet", meint Elisabeth Sänger, stellvertretende Stationsleiterin. An der Arbeit ändere sich allerdings nichts.

Die Zuzahlung beträgt für ein Einzelzimmer pro Tag 98, für ein Zweibettzimmer 47 Euro. Den Preis für Suiten auf Anfrage. Dazu kommt auf Wunsch Behandlung durch den Chefarzt.

Patienten kommen aus den Abteilungen Innere Medizin, Rheumatologie, Kardiologie und HNO.

Seit Inbetriebnahme vor 50 Jahren haben rund 20 000 Patienten die Station durchlaufen.

Verweildauer im Durchschnitt sind i sechs bis sieben Tage.

Neun Krankenhausmitarbeiter sind auf der Station tätig.

Das Konzept für die Sanierung stammt von der Berliner Firma Braun. Architektin war die Viersenerin Gabriele Hellwig.

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