Pfarrküche St. Marien Hamm: Eintopfessen für Adveniat

Seit 38 Jahren steht die Pfarrküche in St. Marien Hamm am vierten Advent unter Dampf.

Viersen. Der Eintopf ist wie immer herzhaft und frisch. Die Brühwurst in feinem Saitling. Zum Dessert gibt’s winterlich gepuderte Pfannkuchenstreifen mit Sauerkirschen bei frühlingshaften 14 Grad. Es ist 10.30 Uhr, ein Tag vor Heiligabend. Aus dem Pfarrheim St. Marien duftet es. Seit acht Uhr ist das „Adveniat-Eintopfessen-Küchenteam“ im Einsatz für die gute Sache. Denn: Der Eintopf ist für mehr als 500 Viersener seit 38 Jahren Pflicht am vierten Advent.

Seit 1974 unterstützt die Pfarrgemeinde St. Marien in Viersen-Hamm die Aktion Adveniat. Katrin und Herbert Mevissen gehören seit mehr als einem Jahrzehnt zum Küchenteam.

Die großen Kochtöpfe sind bestens gefüllt und es dampft an diesem vierten Advent gewaltig in der Pfarrheimküche. Schon öffnet sich die Küche fürs Bedienungspersonal, denn nach dem Ende des Gottesdienstes in der renovierten Pfarrkirche stürmen die Familien, die Alleinstehenden, die Ehepaare ins Pfarrheim.

Rudi Rijken hat, wie seit über zehn Jahren üblich, Platz genommen am Klavier und lässt weihnachtliche Lieder erklingen. Derweil ist Clara Schreurs unermüdlich als „Kellnerin“ im Einsatz. Vier Teller schafft sie auf einem Tablett. Vor der Küche stehen die „Kochtopfgäste“. Mit einem, aber auch mit zwei und drei Kochtöpfen im Gepäck wird die leckere Suppe abgeholt für zu Hause. „Man kann sie ja auch einfrieren“, meint Organisator Heinz-Josef Eß.

Der stellvertretende Geschäftsführer von Adveniat, Stephan Jentges, lässt sich auch die Suppe schmecken. „Ganz prima, wie immer“, stellt er fest. „Es gibt in der Nähe von Hamm keine vergleichbare Aktion“, stellt Eß fest und ist glücklich, dass im Laufe des Jahres 1974 die Entscheidung für dieses Essen fiel. Eß: „2013 haben wir das 40. Essen. Da müssen wir noch überlegen, was wir zu diesem runden Geburtstag machen werden.“

Es wird gelöffelt, was Hand und Mund hergeben. Inzwischen ist es kurz vor zwölf Uhr. Hand in Hand betreten Margret und Josef Klonisch (beide 73) das Pfarrheim. „Wir waren alle Jahre dabei, viele Jahre auch mit unseren Kindern und Enkeln“, verkünden sie stolz. „Und wir nehmen auch stets en Kesselken mit nach Haus“, so Margret Klonisch. Sie erinnert sich, dass sie auch schon im tiefen Schnee ihr Kesselchen transportiert hat.

Erfreulich für die Aktion: Viele Gäste geben mehr, als nur die drei Euro, die die Suppe kostet. Und der Eintopf wird sich sicherlich auch 2013, zum 40-jährigen Jubiläum, großer Beliebtheit erfreuen.

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